Schauplatz der Festnahmen: Im bis vor wenigen Tagen heftig umkämpften Mossul wurden die beiden mutmaßlichen Anhängerinnen der Terroristenmiliz Islamischer Staat festgesetzt. Foto:  

Das Rätselraten ist beendet: Die beiden Frauen, die in Mossul als Angehörige von IS-Kämpfern festgenommen wurden, sind von deutschen Ermittlern sicher identifiziert worden.

Stuttgart. - Deutsche Sicherheitsbehörden haben die beiden Baden-Württembergerinnen sicher identifiziert, die seit etwa zwei Wochen als mutmaßliche Anhängerinnen der Terroristenbande Islamischer Staat (IS) im Irak inhaftiert sind. Nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten handelt sich um die 50-jährige Lamia P.-K. und ihre 21-jährige Tochter Nadia.

Die beiden Deutschen mit marokkanischen Wurzeln sind in Mannheim gemeldet. Dort sind sie immer wieder im Umfeld einer Moschee aufgetaucht, die der salafistischen Szene zugerechnet wird.

Generalbundesanwalt hat Ermittlungsverfahren eingeleitet

Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen in dem Fall übernommen. Ein Sprecher in Karlsruhe sagte den Stuttgarter Nachrichten, der Generalbundesanwalt habe ein Ermittlungsverfahren gegen die Mannheimerinnen und zwei weitere Frauen aus Deutschland eingeleitet, die mit ihnen fesgenommen worden waren.

Der Generalbundesanwalt ermittelt wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung. Mit den weiteren Untersuchungen sei das Bundeskriminalamt beauftragt worden. Zu den beiden Mannheimerinnen wollte sich der Sprecher mit Blick auf den frühen Ermittlungsstand nicht weiter äußern.

Vier Frauen sitzen in Bagdad in Haft

Die Frauen waren Mitte Juli von irakischen Sicherheitskräften in der Stadt Mossul – bis vor wenigen Tagen die letzte Hochburg des IS im Irak – festgesetzt worden. Schauplatz dieser Festnahme war eine Stellung, aus der kurz zuvor IS-Terroristinnen die vorrückenden irakischen Sicherheitskräfte beschossen hatten. Ob sich die Baden-Württembergerinnen an den Kampfhandlungen beteiligt haben, ist bisher nicht zweifelsfrei geklärt.

Neben Lamia P.-K. und ihrer Tochter sitzen zwei weitere deutsche Frauen angeblich in Bagdad in Haft, die mit ihnen in Mossul festgenommen worden waren. Darunter ist die 16-jährige Linda Wenzel aus Pulsnitz. Sie gehörten zu einer Gruppe von rund 20 Frauen, unter denen auch Kanadierinnen, Libyerinnen, Russinnen und Türkinnen gewesen sein sollen. www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.is-verdacht-aus-mannheim-polizei-will-im-irak-deutsche-frauen-befragen.7210d9c2-057d-497a-9ddc-f67a6ce654ad.html