Carl Friedrich Vees (links) und Eberhard Platz lieben ihr Chausseefeld. Das Wohngebiet ist vor 20 Jahren entstanden. Foto: Eisele

Das Chausseefeld wird 20 Jahre alt. Die Bewohner feiern den Geburtstag des Plieninger Quartiers mit einem Fest. Wer am Samstag, 20. Juni, noch nichts vorhat, ist eingeladen, auf eine Wurst vorbeizuschauen.

Plieningen - Im Chausseefeld wohnen die Menschen am Kartoffelweg, Spitzkrautweg oder Zuckerrübenweg. Das passt gut zum noch recht landwirtschaftlich geprägten Stadtbezirk Plieningen. Kinder spielen vor den Häusern, Studenten joggen ihre Runden, und Rentner spazieren. Auf den einstigen Äckern stehen nun Häuser und das bekannte Hochhaus an der Filderhauptstraße. Das Plieninger Wohngebiet wird in diesem Jahr 20 Jahre alt.

Gemeinsam in Erinnerungen schwelgen

Für den Verein „Wir im Chausseefeld“ ist das Anlass genug, um zu feiern. Am Samstag, 20. Juni, lädt der Verein zu einem Sommerfest. Bei Kaffee und Kuchen werden die Bewohner von 15 Uhr an gemeinsam in Erinnerungen schwelgen – oder sich zum Boule-Turnier einfinden. Von 17 Uhr an wird gegrillt – und zwar auf dem Rasen am kleinen Spielplatz. Es ist nicht das erste Fest dieser Art in dem Quartier. Die Premiere war 1997. Damals saßen 500 Leute bei Musik und Essen beisammen. Es war ein Kennenlern-Treffen.

Bevor das Chausseefeld ein Wohngebiet wurde, wurde die Fläche von der Universität Hohenheim für wissenschaftliche Anbauversuche genutzt. Als Wohnbaugebiet kam es erstmals 1989 ins Gespräch. Dabei ging es neben der Bebauung auch um die Möglichkeit, eine Umfahrungsstraße für Plieningen zu errichten. Sechs Hektar waren für Wohnungen vorgesehen, ein Hektar für jene Straße. Um weitere Wohnfläche zu schaffen, ist zudem ein Hochhaus entstanden. Dieses wurde schließlich zum Wahrzeichen des Chausseefelds; von den Bewohnern wird es mit einem Lächeln „Punkthaus“ genannt.

Er kam aus beruflichen Gründen

1995 sind die ersten Wohnungen bezogen worden. 1997 waren die Bauarbeiten abgeschlossen. Laut Statistischem Amt wohnten im Mai 2015 insgesamt 1149 Menschen im Chausseefeld.

Carl Friedrich Vees, der Vorsitzende des Vereins „Wir im Chausseefeld“, ist seit 20 Jahren glücklicher Chausseefelder. Vees kam Mitte der 1990er-Jahre mit seinen damals noch drei kleinen Kindern aus beruflichen Gründen her. „Wir haben festgestellt, dass es ein guter Platz ist“, sagt er. „Es gibt alles, was man braucht: Schulen, Lebensmittelläden, eine gute öffentliche Verkehrsanbindung.“ Sein langjähriger Nachbar Eberhard Platz, ebenfalls im Verein tätig, sitzt neben Vees. Er kam etwas später in die Gegend. Seine Familie wohnte zunächst zur Miete in Möhringen. Ins Chausseefeld zog er, als seine Kinder im Abiturientenalter waren, erzählt er. Seitdem sind die Familien Vees und Platz Nachbarn – und Freunde.

„Anfangs hatten wir sehr viel gemeinsame Anliegen, alle waren in derselben Lage. Die Leute mussten sich erst einmal orientieren und lernten voneinander“, sagt Vees. Das sei bis heute so geblieben. „Damals war alles nackt und kahl, es gab keine Grünflächen. Mittlerweile muss man kräftig Grün zurückschneiden“, erzählt Eberhard Platz und lacht.

Der Verein hat Erfolge vorzuweisen

Auch sonst hat sich vieles im Laufe der 20 Jahre geändert. Der Verein setzte sich zum Beispiel für eine Verkehrsberuhigung ein – mit Erfolg. In den Spielstraßen müssen sich mittlerweile alle an sieben Kilometer pro Stunde halten. Und auch die Busverbindung sei am Anfang nicht ideal gewesen, berichtet Vees. Der Verein setzte sich deshalb für die zusätzliche Haltestelle „Im Chausseefeld“ ein.

Bei allem Wandel, manches ist heute noch so wie vor zwei Jahrzehnten. „Die Nachbarschaft ist wirklich belebt“, erzählt Vees. Zum Beispiel räumen die Bewohner das Chausseefeld zwei Mal im Jahr zusammen auf. Die letzte dieser Putzaktionen war am vergangenen Dienstag.

Studenten, Eltern, Kinder, Rentner – das Chausseefeld ist Heimat für Menschen jeden Alters. „Es kommen immer wieder neue Familien nach, die merken, wie schön das hier ist“, sagt Vees. Sein Nachbar Platz stimmt ihm zu: „Wir haben es klasse.“

Daten zum Fest

Das Fest beginnt um 15 Uhr bei dem kleinen Spielplatz. Kuchen- und Salatspenden sind willkommen. Grillgut bringt jeder selbst mit, genauso wie Geschirr.