Starker Verkehr, auch auf der Suche nach Parkplätzen, bestimmt die Pfarrer-Sturm-Straße in Fellbach. Foto: Patricia Sigerist

Ein Anwohner Fellbachs beschwert sich über den „unerträglichen Lärmpegel“. Parkplätze gibt es genug, sagt die Stadtverwaltung.

Fellbach - Dass Anwohner in Wohngebieten nur schwer einen Parkplatz finden, ist in Stuttgart eine alltägliche Klage. Jetzt hat sich aber auch ein Fellbacher mit seinem Ärger an die Zeitung gewandt: „Ich muss mal meinem Unmut über die Parkplatzsituation in Fellbach Luft machen“, heißt es in dem Brief eines Anwohners der Pfarrer-Sturm-Straße. Die Parkplatzsituation werde für Anwohner in dem Wohngebiet zwischen Esslinger Straße, Bahnhofstraße, Tainer Straße und Stuttgarter Straße „tagsüber immer schlimmer und hat jetzt einen unerträglichen Pegel erreicht“.

Schuld sind nach Ansicht des Anwohners Pendler, die mit der Stadtbahn weiterfahren

Schuld sind nach Ansicht des Anwohners Pendler, die mit der Stadtbahn weiterfahren. „Wenn man morgens das Haus verlässt, stehen die Wartenden schon Schlange und fragen unverhohlen, ob man wegfährt, da sie ihre Stadtbahn noch bekommen müssen.“ Lautstark werde morgens schon um Parkplätze gestritten und gehupt. Es könne doch nicht der Sinn einer „Fahrradstraße“ sein, die die Pfarrer-Sturm-Straße nun mal ist, wenn die Schulkinder morgens schon Slalom um die auf Parkplätze wartenden Autos fahren müssen, schimpft der Anwohner, der sein Wohngebiet als Park-and-Ride-Platz missbraucht sieht: „Vor 18 Uhr ist an Parken von Anwohnern nur mit sehr viel Glück zu denken“. In einigen Straßen werde mittlerweile beidseitig geparkt, was das Durchfahren erschwere. Durch das F3-Bad sei die Situation noch schlimmer geworden, behauptet der Beschwerdeführer, die einzige Möglichkeit sei ein „Anwohner Parken“ mit Plakette. „Für diese sind wir auch bereit einen bestimmten Betrag im Jahr zu bezahlen.“

In der Stadtverwaltung sieht man die Situation weit weniger dramatisch, wie Pressesprecher Frank Knopp auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt. Erhebungen der Stadt zeigen, dass zwar in der Pfarrer-Sturm-Straße und in der Sebastian-Bach-Straße meist nur wenige freie Parkplätze zu finden sind, dass es aber in der Mozartstraße „zu allen Zeiten noch genügend freie Parkplätze gibt“. Die Erhebungen hätten auch gezeigt, dass sich die Situation mit Inbetriebnahme des F.3 nicht verschlechtert habe. Pendler, die mit der Stadtbahn nach Stuttgart fahren, parken nach Erkenntnissen der Stadt vereinzelt in der Sebastian-Bach-Straße und allenfalls noch im ganz westlichen Teil der Mozartstraße. In der Pfarrer-Sturm-Straße dagegen parken unter anderem auch Beschäftigte von Betrieben aus der Bahnhofstraße und Umgebung. „Es ist für Anwohner im Wohngebiet aber immer möglich, in einem Umkreis von circa 200 Metern einen Parkplatz zu finden“, so Kopp: „So haben zumindest Erhebungen der Stadt ergeben.“

Die Durchfahrt sei bisher auch für Rettungsdienste immer möglich, allerdings oft nicht im Begegnungsverkehr

Die Durchfahrt in diesen Straßen sei bisher, auch für Rettungsdienste, immer möglich, allerdings oft nicht im Begegnungsverkehr. An Einmündungen oder Einfahrten muss manchmal ausgewichen und gewartet werden. Knopp: „Dies führt unter anderem auch dazu, dass langsamer gefahren werden muss, was der Verkehrssicherheit dient.“

Ein Bewohnerparken gibt es nach einem weiterhin noch gültigen Beschluss des Gemeinderats bisher in Fellbach nicht, teilt der Pressesprecher mit. „Im Zusammenhang mit einem neuen Einzelhandelsgutachten soll aber dieses Thema voraussichtlich im nächsten Jahr nochmals geprüft werden.“