Ohne Computer kommt kein Schüler mehr zu einem Ferienangebot. Foto: dpa

Ohne Computer mit Internetanschluss läuft bei der Anmeldung für Ferienangebote inzwischen nichts mehr. Fellbach und Kernen setzen dabei auf die gleiche Software. Auch im kommenden Sommer soll das Anmeldeverfahren wieder online ablaufen.

Fellbach/Kernen -

Nächstes Jahr wird Nicole Vollmer die Titelseite des Kernener Mitteilungsblatts reservieren. Dort wird dann zu lesen sein, von wann bis wann man sich auf welche Weise online für das Sommerferienprogramm anmelden kann. Der Grund: „Ein Kritikpunkt der Familien war, dass sie die Hinweise im Blättle überlesen und deshalb nichts von der Anmeldeaktion mitbekommen hätten“, sagt die zuständige Frau der Gemeinde Kernen im Rathaus.

Es gibt positives und negatives Feedback

Ansonsten beurteilt Nicole Vollmer die Resonanz auf das neue Anmeldeverfahren als ausgewogen. Es hätte in etwa gleich viel positives wie negatives Feedback auf das neue Prozedere gegeben. Fest steht, dass in diesem Jahr ohne Internetanschluss kein Schüler zu seinem Ferienspaß kam. Fellbach, Waiblingen und Kernen im Remstal hatten zeitgleich auf das Onlineverfahren umgestellt, das Familien ermöglicht, ein passendes Ferienangebot auszuwählen, Infos durchzulesen und sich dann per Mausklick dafür anzumelden.

Daniela Kurz, die zuständige Mitarbeiterin für das Ferienangebot im Fellbacher Rathaus sagt: „Anfangs war es wie erwartet schwer. Aber wir standen für Rückfragen zur Verfügung, und alles in allem sind wir sehr zufrieden.“ Weder Nutzer noch Anbieter der Sommerferienangebote hätten sich negativ geäußert. Deshalb soll das Anmeldeverfahren auch im nächsten Jahr online ablaufen.

Die Rathausmitarbeiter helfen bei der Anmeldung

Nicht nur die Software ist in Fellbach und Kernen gleich, die Mitarbeiter gaben auch die selben Hilfestellungen bei der Umstellung von der handgemachten zur virtuellen Anmeldung. So konnten diejenigen, die kein Zugang zum Internet hatten, in die Verwaltungsstelle gehen und die Anmeldung dort mit den Mitarbeitern manuell ausfüllen. „Für uns ist es vom Verwaltungsaufwand her eine tolle Entwicklung. Und im Einzelfall helfen wir natürlich auch weiterhin gern“, sagt Nicole Vollmer.

Was sie nicht nachvollziehen kann, ist das Argument, im gedruckten Programm hätte man so schön blättern können und den Kritikpunkt von Eltern, die Kinder säßen jetzt noch mehr vor dem PC als bisher schon: „Die Anmeldung im Internet können ja die Eltern machen, und sonst überwiegen die Vorteile des neuen Systems.“

Das Anmeldesystem schlägt bei doppelter Belegung Alarm

So schlägt das neue Anmeldesystem Alarm, wenn sich registrierte Nutzer zeitgleich in zwei Kurse eintragen wollen. Zudem gibt es für Schüler die Möglichkeit, einen Kurs zu verlinken, wenn sie ihn nur gemeinsam besuchen wollen. Zudem hilft das System, wenn ein Kurs überbelegt ist. Der Computer lost die Plätze dann gerecht aus und zwar so, dass berücksichtig wird, ob ein Schüler nur in einem oder in fünf Kursen eingeschrieben ist. „Ich habe lang nach der passenden Software gesucht, bis ich diese gute gefunden habe“, sagt Nicole Vollmer. Generell sei die Resonanz gut. Die Umstellung auf das Online-Verfahren hätte keinen Einbruch in der Ferienspaß-Beteiligung gebracht. „Ganz im Gegenteil.“

Kein großer Andrang herrschte dagegen bei den Ferienangeboten in der Jugendtechnikschule. Alle Kurse wurden wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt. Daniela Kurz von der Stadtverwaltung in Fellbach sagt: „Ich glaube nicht, dass das der Umstellung auf das Onlinesystem geschuldet ist. Den Grund sehe ich eher in den Kursgebühren, die durch das Material oft hoch sind.“