Bis mindestens Donnerstag soll der Feinstaubalarm in Stuttgart andauern. Foto: dpa

Seit Montag herrscht in Stuttgart erstmals Feinstaubalarm. Mit ihrem Appell, aufs Auto zu verzichten, hofft die Stadt, die zu hohen Werte in der Luft in den Griff zu bekommen.

Stuttgart - Zweiter Tag des Feinstaubalarms in Stuttgart: Auch am Dienstag sind Einwohner und Pendler aufgerufen, ihre Autos stehenzulassen und sich stattdessen mit Bus und Bahn, dem Rad oder zu Fuß durch die Stadt zu bewegen. Auch sogenannte Komfortöfen, die zusätzlich zur Heizung genutzt werden, sollen kalt bleiben. Am Montag hatte Stuttgart als erste deutsche Stadt den Feinstaubalarm ausgerufen, bis mindestens Donnerstag soll er gelten. Viele Umweltschützer halten die freiwillige Regelung allerdings für unwirksam und fordern Fahrverbote. Die soll es aber erst ab 2018 geben, falls der Feinstaubalarm bis dahin keinen Fortschritt bringt.

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Am Abend hatten rund 150 Menschen für strengere Maßnahmen gegen die hohe Feinstaub-Belastung demonstriert. Auf Plakaten war zu lesen: „Fahrverbote retten Leben“, „Feinstaub in Kinderlungen“ sowie „Stuttgart erstickt“. Mit einem Appell ließen sich die EU-Grenzwerte nicht durchsetzen, sagte der Mitbegründer der Bürgerinitiative Neckartor, Peter Erben. An der Messstelle Neckartor an einer der Hauptverkehrsachsen im Stuttgarter Talkessel werden regelmäßig Überschreitungen der Feinstaub-Grenzwerte registriert.

Ergebnisse erst nach mehreren Tagen

Die Verkehrsleitzentrale Stuttgart konnte zum Auftakt am Montag noch nicht abschätzen, ob auf den Straßen der Landeshauptstadt weniger Autofahrer unterwegs waren. Rückschlüsse seien erst nach mehreren Tagen, besser noch nach mehreren Feinstaubalarmen zu ziehen, hieß es. Der Appell, nicht zusätzlich zur eigentlichen Heizung die dekorativen „Komfortöfen“ anzuheizen, galt bereits seit Sonntag.

Die Stadt stützt sich beim Feinstaubalarm auf Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes, der für die gesamte Woche einen schlechten Luftaustausch im Stuttgarter Talkessel erwartet. In der Stadt wird immer wieder der EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft überschritten. Stuttgart muss die Belastung der Luft mit Schadstoffen reduzieren, da ansonsten Millionenstrafen der EU drohen.