Gelegenheitsnutzer fahren in Zeiten des Feinstaubalarms im VVS-Netz zum halben Preis mit Bus und Bahn. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Dauerkunden des Verkehrsverbundes mit Monats- und Jahrestickets sind verärgert, weil die Gelegenheitsnutzer in Zeiten des Feinstaubalarms besonders günstig fahren.

Stuttgart. - Der Feinstaubalarm in der Landeshauptstadt gilt noch bis mindestens Sonntag. Der Wert lag auch am Donnerstag im Tagesdurchschnitt über 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, erlaubt sind 50. Der lange Alarm, der einschließlich Sonntag fast zwei Wochen lang andauern wird, beschert den Gelegenheitskunden im Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) durch die Nutzung von Kindertickets günstige Fahrpreise. Und das ärgert die Abo-Kunden. Denn sie finanzieren mit ihren Monats- oder Jahreskarten das System dauerhaft und verlässlich mit.

Die Freien Wähler im Stuttgarter Gemeinderat sehen in der Regelung eine Ungerechtigkeit, die, so ihre Forderung, bei der nächsten Tarifanpassung korrigiert werden müsse. Die VVS-Abonnenten sollten nicht benachteiligt werden. Die Fahrpreiserhöhung soll nach den Plänen der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), die im VVS die dafür entscheidende Mehrheit bildet, bei 2,2 Prozent liegen. Diese Rate soll laut SSB-Planung jährlich bis 2020 gelten. Bisher gibt es für 2018 allerdings keine Planung, die den freiwilligen Feinstaubalarm mit der Möglichkeit von Kindertickets für Erwachsene fortsetzten würde.

Der VVS gibt aktuell als Bonus für die treuen Kunden einen freien Eintritt auf den Fernsehturm. Die Aktion, zu der man sich im Internet anmelden muss (die Fahrkarte allein reicht an der Turmkasse nicht aus) gelte noch bis zum 15. April. Es sei kein weiteres „Bonbon“ für Zeitticket-Kunden in Planung, heißt es in der Pressestelle des Verkehrsverbundes.