Am Neckartor soll der Verkehr besser fließen Foto: dpa

Stadt will nun mit Anzeigetafeln mehr Verkehrsfluss am Neckartor schaffen.

Stuttgart - Dem Feinstaub-Brennpunkt Neckartor soll mit neuen Maßnahmen bald ein Teil seines Schreckens genommen werden. Mit Zustimmung des Regierungspräsidiums (RP) will die Stadtverwaltung durch einen konstanten Verkehrsfluss bei niedrigem Tempo den Feinstaub-Ausstoß der Fahrzeuge verringern, Stop-and-go-Verkehr beseitigen. Anders als zuvor vom RP geplant, soll nun nicht mehr eine Pförtnerampel installiert werden.

Diese Ampel hätte die stadteinwärts strebenden Autos deutlich vor dem Neckartor stauen und dann so losschicken sollen, dass der Pulk ohne Halt an der Messstelle vorbeifährt – wie bei der Blockabfertigung vor überlasteten Tunneln. Die Ampel stieß bei den Stadträten aber auf Widerstand, weil sie Verkehr nur in die Umgebung verdränge. Am Dienstag schlug die Verwaltung dem Technik-Ausschuss etwas anderes vor. Dynamische Anzeigetafeln sollen den Autofahrern auf der B 14 stadteinwärts Geschwindigkeiten empfehlen, die ihnen freie Fahrt bis zur Neckartor-Messstelle ermöglichen – wenn sie befolgt werden. Nahe der Feinstaub-Messstation soll dann eine neue Radarmessstelle installiert werden, denn auch zwischen Neckartor und Gebhard-Müller-Platz möchte die Verwaltung künftig mehr Verkehrsfluss bei gemäßigtem Tempo. Die Zeit dränge, deutete Ordnungsbürgermeister Martin Schairer an. Man rechnet mit weiteren Gerichtsklagen.

Seine Haltung zu dem Vorschlag will der Ausschuss kommenden Dienstag beschließen. Manche Fraktionen sind skeptisch und wollen noch beraten. Für die CDU feierte Philipp Hill den Vorschlag bereits als „kreative“ und geniale Idee. Für den Plan, das Parken auf der Hohenheimer Straße (B 27) nur noch zwischen 21 und 6 Uhr zu erlauben, gab es überall Zustimmung. Parkende Autos in Stoßzeiten gelten hier als Ursachen von erhöhtem Feinstaubausstoß. Bald soll stadtauswärts zwischen Olgaeck und Ernst-Sieglin-Platz Tempo 40 eingeführt werden. Auf Wunsch der Grünen wird geprüft, ob diese Zone schon am Charlottenplatz beginnen könnte. Die Verwaltung will auch für andere Steigungsstrecken Tempo 40. Bereits jetzt werden Kosten von einer Million Euro erwartet.