Das war nix: Zum Auftakt der Fußball-Regionalliga kassierte der Absteiger gleich eine 2:3-Niederlage gegen Waldhof Mannheim. Besonders bitter: Nach zehn Minuten lagen die Blauen schon fast hoffnungslos mit 0:3 zurück.

Stuttgart - Pünktlich zum Anpfiff kam die Abendsonne raus. Doch rund zwei Stunden später standen die Spieler der Stuttgarter Kickers am Freitag dennoch wie begossene Pudel auf dem Rasen, während die Stehplatzbesucher im Gazi-Stadion auch ohne Dach trockenen Hauptes heimgingen. Dafür schüttelten sie den Kopf umso mehr. Angesichts der Auftaktvorstellung ihrer Mannschaft in der Fußball-Regionalliga Südwest, die mit einer 2:3-Niederlage endete. Das war ein Schuss vor den Bug – oder besser mitten ins Herz der Blauen. Drei Tore in den ersten zehn Minuten, das hat wohl keiner der Beteiligten schon mal erlebt. Ehe sich die Kickers versahen, lagen sie schon 0:3 im Rückstand. Jeder Schuss ein Treffer, konnte man sagen. „Waldhof hat uns vorgemacht, wie man auswärts auftreten muss“, sagte ein enttäuschter Kickers-Coach Alfred Kaminski. „Bevor wir in der Saison angekommen sind, stand es schon 3:0 – für den Gegner.“

Das darf nicht passieren. Schon gar nicht im ersten Spiel, für das sich der Absteiger so viel vorgenommen hatte. Doch die Hintermannschaft wirkte völlig indisponiert. „Leider haben wir es dann versäumt, nochmals nachzulegen“, sagte Gästetrainer Gerd Dais, der in Degerloch schon mal ein kurzes Gastspiel gegeben hatte, dann aber Massimo Morales weichen musste. Und in der Tat: Wenn es ganz dick gekommen wäre, wären die Kickers zur Pause bereits mit fünf Toren zurückgelegen. So aber fanden sie nochmals ins Spiel zurück.

Das lag zum einen an einer personellen Umstellung (Marco Koch kam für den Linksverteidiger Lukas Scepanik), aber auch an der Einstellung. „In der zweiten Hälfte haben wir das Gesicht gezeigt, das wir auch in der Vorbereitung gesehen haben.“, sagte Kaminski. Vor allem der defensiv ebenfalls nicht überzeugende Maurizio Scioscia drehte nun den Turbo an. Erst holte er den Elfmeter zum 1:3 (Tunjic, 53.) heraus, dann hämmerte er den Ball zum Anschlusstreffer aus 18 Metern selbst ins Netz (71.).

Aufholjagd ohne Happy End

Ging da noch was? Durchaus, Mannheim stand nun unter Druck – hielt dem aber stand. Immerhin: Die Motivation und auch die Kondition nach der Pause lassen darauf hoffen, dass die Kickers bald die Kurve kriegen. „Aber wir müssen lernen, die Leistung über 90 Minuten auf den Platz zu bringen“, sagt Kaminski. Schließlich steht noch eine lange Saison vor dem Team. Auch der Gästecoach Dais sagt: „Wer den längsten Atem hat, wird am Ende vorne landen.“

Doch bevor es nächsten Samstag zum Vorjahreszweiten Elversberg geht, steht für die Kickers am Dienstag (17.45 Uhr) noch eine andere Aufgabe an: in Freudenstadt in der zweiten Runde des WFV-Pokals. Bei einem Landesligisten. Doch Kaminski warnt schon mal: „Wir tun gut daran, jeden Gegner ernst zu nehmen.“