Drei maskierte Grazien genießen den kunterbunten Festzug Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Moderne Ghostbusters mischten sich mit traditionellen Hexen und Dämonen beim Hofener Fasching - vom Nieselregen und Wind ließen sich Narren dabei nicht abhalten.

Stuttgart - 80 Faschingsgruppen und rund 1800 Umzugsteilnehmer zogen am Dienstag durch die Gassen von Stuttgart-Hofen, um am traditionellen und über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Scillamännchen-Umzug teilzunehmen. Von Nieselregen und Wind ließen sich die Hexen, Dämonen, Waschweiber und Bärenjäger dabei nicht abhalten.

Den Anfang machte der Zunftmeister, der mit einer Glocke und einem lauten „Narri, Narro“ den Umzug einläutete. Die Hofener Scillamännle in ihren grün-blauen Kostümen folgten auf dem Fuß und betäubten sich und die Zuschauer mit einer kräftigen Portion grünem Rauch aus ihrem 30 Jahre alten „Goaswagen“, bevor die Esslinger „Zwiebelgoscha“ den Zug fortsetzten. Bald regnete es Konfetti und Süßigkeiten, und die Wäschenbäurer Waschweiber beeindruckten mit einem Menschenturm. „Wunderschönes Häs, wunderschöne Masken“, kommentierte ein ums andere Mal der Ansager, dessen verregnetes Mikrofon im Laufe des Mittags allerdings immer mehr versagte. Die Guggenmusik der Ditzinger Narren „Los Titzos“ brachte mexikanische Stimmung, während die „Herrenberger Däles Deifl“ mit ihren pechschwarzen Pelzhäsern und krummen Säbelzähnen auch die vorlautesten Kinder verstummen ließen.

Modernes boten die „Ghostbusters“, die sich von den schwäbisch-alemannischen Kostümbräuchen absetzten. Das bunte Treiben dauerte eineinhalb Stunden. Im Anschluss stürzten sich die Besucher auf die Imbissbuden am Kelterplatz. Manche suchten einen trockenen Platz in einer der Garagen, um die nassen Füße bei einem Bier trocknen zu lassen. In Bad Cannstatt zogen gestern Mittag bei einem Kinderumzug knapp 200 kleine Narren durch die Stadt.