Bauarbeiter haben am Ende der Schelmenwasenstraße weitere Flächen asphaltiert und Betonleitplanken aufgestellt. Foto: Alexandra Kratz

Derzeit wird am Rand der Schelmenwasenstraße die Baustelle für den Fildertunnel vorbereitet.

Stuttgart-Möhringen - Auf den Feldern am südlichen Ende der Schelmenwasenstraße sind dieser Tage Bauarbeiter fleißig am Werkeln. „Wir bereiten derzeit die Baustelleneinrichtung vor“, bestätigt ein Sprecher des Kommunikationsbüros Stuttgart 21 auf Anfrage der Redaktion. Konkret bedeutet das, dass Bauarbeiter damit beschäftigt sind, die künftige Baustellenstraße für die Arbeiten am Fildertunnel einzurichten. „Dafür wird der Feldweg verbreitert“, sagt der Sprecher. Die Bauarbeiter haben dazu weitere Fläche asphaltiert und Betonleitplanken aufgestellt. Sechs Bäume hätten zudem weichen müssen, ergänzt der Sprecher.

Von Frühsommer 2013 an sollen am Rand des Gewerbegebiets dann die Vorbereitungen für das Tunnelportal beginnen, damit dort Anfang des nächsten Jahres die Tunnelvortriebsmaschine, ein riesiger Bohrer, zum Einsatz kommen kann. Der 120 Meter lange, 2000 Tonnen schwere und 6500 PS starke Koloss frisst sich vom Tunnelmund am Rande des Fasanenhofs sukzessive bis in die Innenstadt hinunter, um unter dem Wagenburgtunnel zu wenden und die zweite Röhre wieder hinauf auf die Fildern zu graben. Der Fildertunnel selbst hat eine einfache Länge von neuneinhalb Kilometern. Auf einer Länge von 250 Metern verläuft er zunächst gemeinsam mit dem Tunnel Obertürkheim, der dann in zwei Röhren in Richtung Obertürkheim führt.

Die Gespräche laufen derzeit“

„Auf seinem Weg steigt das Bauwerk von rund 230 Metern auf 385 Meter an“, ist auf der Internetseite des Bahnprojekts zu lesen. Und weiter: „Im Durchschnitt werden dabei 16 Höhenmeter je Kilometer Länge überwunden.“ Laut dem Sprecher des Kommunikationsbüros beträgt der Schilddurchmesser 10,82 Meter. Das entspricht später dem Durchmesser des Tunnels. Die Tunnelvortriebsmaschine ist von der Firma Herrenknecht in Südbaden gebaut worden. Bis sie in viele Einzelteile demontiert nach Stuttgart verschifft und schließlich zum Einsatz kommt, wird die Bohrmaschine in Kehl zwischengelagert.

Während sich das sogenannte Schneidrad in den Berg hineinfressen wird, werden die Wände direkt im Anschluss mit sogenannten Tübbingen – das sind Betonringe – ausgekleidet. Um diese Teile vor Ort produzieren zu können, ist die mit den Bauarbeiten beauftragte Porr-Baugemeinschaft derzeit auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ein zweites Betonwerk. „Die Gespräche laufen derzeit“, sagt der Sprecher des Kommunikationsbüros.

Allerdings: das Produktionswerk ist derzeit nicht Bestandteil des genehmigten Planfeststellungsabschnitts 1.2. Eine einfache Änderung des Flächennutzungsplans reicht dafür nicht aus, wie die Stadt Stuttgart bereits im März signalisiert hatte.