Vor neun Jahren ist das Kinder- und Jugendhaus Fasanenhof im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt saniert worden. Foto: Stahlberg

Das Kinder- und Jugendhaus auf dem Fasanenhof veranstaltet am 22. Mai einen Tag der offenen Tür. Die Einrichtung der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft besteht seit 40 Jahren und lädt daher zur Geburtstagsfeier ein.

Fasanenhof - Das Kinder- und Jugendhaus Fasanenhof darf am Freitag bunt angemalt, bekritzelt und mit Unterschriften versehen werden – freilich aber nicht in echt, sondern auf einer großen Pappleinwand. Am Freitag, 22. Mai, feiert das Jugendhaus mit einem Tag der offenen Tür seinen 40. Geburtstag. Auf die Leinwand zeichnen die Mitarbeiter den Umriss des Jugendhauses. „Die Besucher dürfen ihrer Kreativität freien Lauf lassen und die Kontur ausfüllen“, sagt Clemens Kullmann. Er ist seit Oktober der Leiter des Jugendhauses und folgte auf Tobias Pampel, der 21 Jahre lang dort tätig war.

„Wir laden alle in der Umgebung herzlich ein, sich das Haus und unsere Arbeit anzuschauen“, sagt Kullmann. Das Kinder- und Jugendhaus bestehe nicht nur aus einer Theke, so der 31-Jährige. Am Freitag bekämen die Besucher die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und das zu sehen, was man normalerweise eben nicht zu Gesicht bekomme.

Führungen durch das Haus

Neben den Führungen durch das Haus gibt es von 15 Uhr an außerdem verschiedene Mitmach- und Spielaktionen. „Und es gibt Kaffee und Kuchen, organisiert von der Frauengruppe, die sich bei uns im Jugendhaus trifft“, erzählt er. Die Gruppe besteht aus Frauen mit und ohne Migrationshintergrund – seit Neuestem nehmen auch Frauen aus dem Flüchtlingsheim teil – die sich dort alle zwei Wochen trifft. Gegen 18 Uhr endet dann der öffentliche Teil der Geburtstagsfeier. Um 18.30 Uhr gibt es Reden von Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann und Ingo-Felix Meier, dem Bereichsleiter Filder/Mitte der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft. Im Anschluss daran beginnt die nichtöffentliche Feier mit geladenen Gästen.

Clemens Kullmann ist seit knapp dreieinhalb Jahren in der Einrichtung tätig. Eine wichtige Station im Lebenslauf des Kinder- und Jugendhauses hat er daher verpasst: die Komplettsanierung im Jahr 2006. Im Rahmen der Sozialen Stadt war diese bereits 2005 angedacht gewesen, hatte sich dann aber bis Oktober 2006 verzögert. Der Grund war ein Veto der CDU in der damaligen Sitzung des gemeinderätlichen Umwelt- und Technikausschusses gewesen. Da die Sanierung ein Projekt des Bund-Länder-Förderprogramms Soziale Stadt war, musste die Stadt Stuttgart den Umbau nicht alleine stemmen. Rund 530 000 Euro der circa 1,2 Millionen Euro teuren Sanierung kamen aus dem Fördertopf. Der Rest musste jedoch aus dem Stadtsäckel bezahlt werden. Nach dem Nein der Gemeinderatsfraktion der CDU – mit Verweis auf die leeren Kassen der Stadt – war die Sanierung abgespeckt und schließlich beschlossen worden. „Dass der Umbau überhaupt möglich war, das ist nicht selbstverständlich“, sagt Kullmann. Man sei sehr dankbar und profitiere in der täglichen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, so der Jugendhausleiter.

Auch die ehemaligen Mitarbeiter sind eingeladen

Das Kinder- und Jugendhaus sei in den Strukturen des Stadtteils gut verankert, so Kullmann weiter. „Wir sind ein Bestandteil des Fasanenhofs und keine separate Einrichtung.“ Dies könne nur möglich sein, weil das Jugendhaus über die Zeit mit dem Stadtteil mitgewachsen sei. Davon ist Kullmann überzeugt, obwohl er selbst erst in der jüngeren Vergangenheit ein Teil der Einrichtung ist. Zur Feier am Freitag sind daher auch all diejenigen eingeladen, die das Mitwachsen miterlebt haben: die ehemaligen Mitarbeiter. „So weit es möglich war, haben wir alle eingeladen. Leider gibt es aber nicht von allen aktuelle Adressdaten“, erzählt Kullmann. Auch Tobias Pampel werde an der Feier teilnehmen.

Bei den Hausführungen werden die Besucher dann auch etwas zu sehen bekommen, was in die Zukunft des Kinder- und Jugendhauses verweist: den neuen Computerraum. „Wir bekommen bald neue PCs und gestalten ihn deshalb derzeit um“, erzählt Kullmann. Die Anzahl der Rechner werde reduziert, von acht auf drei. Die sollen aber was können: „Klasse statt Masse“, sagt er. Damit man auch künftig den Kindern und Jugendlichen spannende Computer- und Filmprojekte anbieten könne.

Termin
Die Feier ist am Freitag, 22. Mai. Der öffentliche Teil dauert von 15 bis 18 Uhr. Um 15.30 Uhr und 16.30 Uhr sind die Hausführungen. Kaffee und Kuchen gibt es gegen Spenden. Um 19 Uhr beginnt der nichtöffentliche Teil.