Günter Demeter mit Neffe Uli und Ehefrau Erika im heimischen Hoffeld. Foto: Jedrzejczak

Das Herz der Demeters schlägt schon immer für Fußball. Günter Demeter, genannt der „Rote Baron“ ist dem SV auch nach seinem 80 Geburtstag bei jedem Heimspiel treu.

Der Sportverein Hoffeld und die Familie Demeter sind seit der Gründung 1951 ein Herz und eine Seele. „Ich war dem Verein immer treu“, sagt Günter Demeter. Gedankenverloren blättert Demeter, der jüngst 80 geworden ist, in einem Album. Seiten voller Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen zunächst die Gründung des Vereins 1951. „Hier ist sein Vater und hilft beim Aufbau“, sagt Demeters Frau Erika und zeigt auf ein Bild: Männer in einem Graben ausgestattet mit Hacken und Schaufeln, Schutt um sie herum.

Ein Leben ohne Sport? Unvorstellbar

Günter Demeter war 14 Jahre im Vereinsvorstand, er folgte 1972 seinem Vater auf den Posten, wie ihm heute sein eigener Sohn gefolgt ist. „In unserer Familie wurde man schon im Kinderwagen mit zu den Veranstaltungen geschoben“, sagt sein Neffe Uli Demeter und lacht. Doch auch der SV Hoffeld hat sich über die Jahre verändert. Ehefrau Erika erinnert sich noch gut und beginnt zu erzählen: „Bei jedem Sonntagsspiel waren wir Fußballfrauen zusammen auf dem Platz. Wir haben zusammen gegessen und gelacht, egal ob wir gewonnen oder verloren haben. Ich möchte die Zeit nicht missen“, sagt sie. Lachfältchen bilden sich um ihre Augen, sie strahlt.

Der Verein hat das tägliche Leben der Familie seit Jahrzehnten geprägt. Morgens arbeitete Günter Demeter in der Sparkassen-Versicherung, sein Feierabend gehörte dem Fußballplatz. Dort warteten schon Frau und Kinder. „Ich bin immer mit den Kleinen dort gewesen, sonst hätten sie ihren Vater nur noch selten gesehen“, sagt Erika Demeter.

Neben seiner Arbeit und dem Sport engagierte sich Günter Demeter von 1966 an als Oberlöschmeister der Freiwilligen Feuerwehr Hoffeld. Unterwegs war Demeter einfach immer. „Manchmal war das schon stressig“, sagt Günter. Demeter. Doch ein Leben ohne Sport? Unvorstellbar, selbst im Urlaub der Demeters. „Wir sind mit Kind und Kegel in unserem Fiat 500 in Richtung Italien zum Wandern gefahren“, erzählt seine Ehefrau.

Heimspiele sind Pflicht

Ein absoluter Höhepunkt war eine Reise nach Amerika. 1964 schickten die Stuttgarter Kickers Demeter nach New York. „In Amerika war dieser Sport noch nicht so groß, deswegen sollten wir Deutschen ihnen zeigen, wie es richtig geht“, erklärt Neffe Uli Demeter. Günter Demeter, wurde als Leihspieler für die Reise in die USA engagiert. „Das war einfach super“, sagt er.

Sportlich war das Ehepaar Demeter schon immer gewesen. Ob Tennis, Kegeln, Wandern, Rad- oder Ski fahren – Zeit für Sport fanden die beiden Hoffelder immer. Kein Wunder also, dass Ehefrau Erika den jungen, rothaarigen Mann auf einem Fahrrad kennengelernt hat. „Günter war damals noch schüchtern, immer wenn er uns gesehen hat, ist er schnell in eine Seitenstraße abgebogen“, erzählt sie. Abends beim Bäcker hat er aber dann auf seine jetzige Frau gewartet. „So sind wir dann zusammengekommen“, sagt Erika Demeter.

Auch nach 59 Jahren Ehe ist ihre Liebe zueinander und zum Sport ungebrochen. Heimspiele sind Pflicht. „Erst vergangenes Wochenende waren wir wieder auf dem Platz“, sagt Uli Demeter. Nur der Platz hat sich geändert. Heute schaut der „Rote Baron“, wie Günter Demeter im Verein genannt wird, von der Tribüne zu, statt dem Ball selbst hinterherzujagen.