Das Wasserzeichen ist wichtiges Merkmal eines echten Scheins Foto: dpa

Obwohl die Euro-Scheine mit Sicherheitsmerkmalen gekennzeichnet sind, kommt es immer wieder zu Fälschungen. Thomas Grauf von der Bundesbank erklärt, wie man sich schützen kann.

Im Jahr 2013 wurden im gesamten Euro-Raum 667 103 gefälschte Banknoten sichergestellt, 38 811 davon in Deutschland. „Am häufigsten werden 20- und 50-Euro-Scheine gefälscht“, sagt Thomas Grauf von der Deutschen Bundesbank. Diese Scheine sind auch am häufigsten im Umlauf. Bei Fälschungen kann es vorkommen, dass der Schein wie ein 20er aussieht, aber die Wertzahl 30 trägt. Die Bundesbank untersucht mit dem sogenannten Banknotenprüfsystem 20 Scheine pro Sekunde auf ihre Echtheit.

Wer in seinem Portemonnaie einen falschen Geldschein findet, muss diesen bei der Polizei abgeben. „Das sollte schnell geschehen, damit die Polizei nachverfolgen kann, woher das Falschgeld stammt“, sagt Grauf. Auf keinen Fall darf man mit dem Geld einkaufen gehen. Denn wer Falschgeld in Umlauf bringt, macht sich strafbar. Ersatz für den falschen Schein bekommt der Betrogene nicht.

Seit Ende September dieses Jahres ist der neue 10-Euro-Schein im Umlauf. „Die neue Banknote hat verbesserte Sicherheitsmerkmale. Damit wird der Fälschungsschutz weiter erhöht“, sagt Bernhard Sibold, Präsident der Hauptverwaltung der Bundesbank in Baden-Württemberg. Der Schein gehört zur sogenannten Europa-Serie, benannt nach der Gestalt aus der griechischen Mythologie. Im Mai 2013 wurde schon der neue 5-Euro-Schein ausgegeben.

Der neue 10-Euro-Schein ist mit einer schmutzabweisenden Lackierung versehen und besteht aus bedruckter Baumwolle. Die neue Banknote hat eine kräftigere Farbe, und das Design ist leicht verändert.Die drei neuen Sicherheitsmerkmale befinden sich auf der Vorderseite: Auf der linken Seite ist im Gegenlicht das Wasserzeichen zu erkennen. Es zeigt ein Porträt der mythologischen Gestalt Europa, das architektonische Hauptmotiv und die Wertzahl. Neu ist auch die Smaragdzahl, die es so schon zum Beispiel auf dem 50-Euro-Schein gibt. An der rechten Seite hat der Schein einen silbernen Streifen. Das Hologramm zeigt das Euro-Symbol, das Porträt der Gestalt Europa, das Hauptmotiv und die Wertzahl 10. Am rechten und linken Rand ist auf dem Schein jeweils ein Relief aufgedruckt. An verschiedenen Stellen im Motiv befindet sich eine Mikroschrift, die unter der Lupe gestochen scharf erkennbar ist.

Um eine falsche Banknote zu erkennen, gibt es drei Schritte: Sehen, Kippen und Tasten. „Wer sich unsicher ist, kann auch einen weiteren Schein als Vergleich zu Hilfe nehmen“, sagt Thomas Grauf von der Deutschen Bundesbank. Die Wahrscheinlichkeit, zwei gefälschte Scheine auf einmal zu haben, sei sehr gering.

Sehen: Das Wasserzeichen ist das wichtigste Erkennungsmerkmal. Wenn man den Schein gegen das Licht hält, ist es deutlich zu erkennen. Im Gegenlicht ist außerdem der Sicherheitsfaden als dunkle Linie sichtbar. Abwechselnd erscheinen dort in kleiner Schrift der Text „Euro“ und die Wertzahl der Banknote, zum Beispiel 50. Die Wertzahl auf der Rückseite der Scheine von 50 bis 500 Euro verändert je nach Betrachtungswinkel die Farbe.

Kippen: Auf der Vorderseite der Scheine ab einem Wert von 50 Euro befindet sich ein Hologramm. Wenn man den Schein kippt, wechseln sich das Hauptmotiv und die Wertzahl ab. Konzentrische Kreise in Regenbogenfarben wandern von innen nach außen und wieder zurück. „Diese Effekte kann man kaum fälschen“, sagt Grauf.

Tasten: Der Copyright-Vermerk, Buchstaben oben auf dem Schein, und die Vorderseite weisen Reliefe auf.

Nicht nur Scheine, sondern auch Münzen werden gefälscht. 2013 wurden in Deutschland 52 063 gefälschte Münzen gezählt. „2-Euro-Stücke werden am häufigsten nachgeahmt“, sagt Thomas Grauf von der Bundesbank. Echte Münzen zeigen ein deutlich abgegrenztes Münzbild, bei dem die Konturen klar erkennbar sind. Alle Konturen treten deutlich und scharf ausgeprägt hervor. Der Münzrand ist je nach Münze glatt, hat Kerben oder Rillen. Das 2-Euro-Stück hat auf dem Rand je nach Land eine unterschiedliche Schrift. Echte 1- und 2-Euro Münzen sind nur schwach magnetisch und lassen sich leicht vom Magneten ablösen. Fälschungen sind entweder gar nicht oder sehr stark magnetisch. Auch der Geräuschtest kann helfen, falsche Münzen zu identifizieren. Dazu das Geldstück auf einen harten Untergrund wie Stein, Metall oder Holz fallen lassen. Falsche Münzen klingen dumpf oder sehr hell. Bei einer echten Münze ertönt ein reiner Klang.