Hussein K. wird seit September der Prozess gemacht. Foto: dpa

Hussein K. wird Mord und besonders schwere Vergewaltigung vorgeworfen. Nun steht die Jugendhilfeorganisation im Fokus, die ihn in einer Pflegefamilie untergebracht hatte.

Freiburg - In der Debatte um mögliches Versagen bei der Betreuung und Unterbringung des unter Mordverdacht stehenden Flüchtlings Hussein K. haben die Beteiligten Fehler eingeräumt. Für die Unterbringung in einer Pflegefamilie habe es keine behördliche Genehmigung gegeben, teilte die private Jugendhilfeorganisation Wiese mit Sitz in Freiburg auf Anfrage mit. Zudem habe Wiese mit den Behörden falsch abgerechnet. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Freiburg sagte am Montag, die Beamten hätten Ermittlungen gegen die Organisation aufgenommen.

Hussein K. lebte als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling bei einer Pflegefamilie in Freiburg. Ihm werden in dem seit September laufenden Prozess vor dem Landgericht Freiburg Mord und besonders schwere Vergewaltigung vorgeworfen. Er hat zugegeben, im Oktober vergangenen Jahres eine 19 Jahre alte Studentin vergewaltigt, gewürgt und ins Wasser des Flusses Dreisam gelegt zu haben. Dort ertrank sie. Ein Urteil soll im kommenden Frühjahr gesprochen werden.