Die fair gehandelte Vaihinger Schokolade gibt es in den Geschmacksrichtungen Vollmilch und Zartbitter. Foto: z

Das Projekt zum Verkauf der Vaihinger Fairtrade-Schokolade bringt Vorteile für alle Beteiligten. Zum Beispiel verpacken Mitarbeiter des Gemeindepsychiatrischen Zentrums die Riegel, mit denen man auch noch Gutes tut.

Vaihingen - Für Peter Frommer vom Weltladen ist es eine echte Win-Win-Situation. Seit einiger Zeit wird die fair gehandelte Vaihinger Schokolade von Mitarbeitern des Gemeindepsychiatrischen Zentrums (GPZ) in Vaihingen verpackt. „Die Arbeit ist für die Klienten im GPZ möglich und für den Weltladen hilfreich“, sagt Frommer. Die Zusammenarbeit habe sich mittlerweile bewährt.

Ein Projekt, das Vorteile für alle Beteiligten bringt

Das Team des Weltladens habe sich auf Vorschlag der Steuerungsgruppe der „Fairtrade Town Vaihingen“ an das GPZ gewandt, mit der Frage, ob die Vaihinger Schokolade dort verpackt werden könne. Die Sozialpädagogin Alexandra Hänel hat diese Frage gern bejaht. „Das Projekt ermöglicht unseren Klienten eine sinnvolle Beschäftigung und einen kleinen Zuverdienst“, sagt Hänel. Gleichzeitig könne das GPZ so im Stadtbezirk bekannt gemacht werden und sich vor Ort weiter vernetzen. „Es ist gelebte Inklusion“, sagt Hänel und ergänzt: „Unsere Klienten können sich im Stadtbezirk beteiligen und neue Kontakte knüpfen.“ Grundsätzlich sei es nicht einfach, passende Aufträge zu bekommen. Das GPZ kooperiert unter anderem mit dem Rudolf-Sophien-Stift, dem Fraunhofer-Institut und dem Bezirksamt.

Schokolade, die indirekt vor Vereinsamung schützen kann

Das Projekt hat auch eine rechtliche Dimension. Denn nach Paragraf 11 des Sozialgesetzbuchs soll der Sozialhilfeträger Menschen, die Hilfe zum Lebensunterhalt oder eine Grundsicherung bekommen, eine Tätigkeit anbieten, wenn sie dazu in der Lage sind. Das weiß auch Ursula Schrödl. Die stellvertretende Vaihinger Bezirksvorsteherin leitet den Bürgerservice Soziale Leistungen und ist zudem Mitglied in der Steuerungsgruppe „Fairtrade Town Vaihingen“. Sie betont, dass die Teilnahme an den Projekten freiwillig ist. In erster Linie gehe es darum, der Vereinsamung und dem Verlust von persönlichen Fähigkeiten entgegenzuwirken. Eine sinnvolle Beschäftigung sei ein „wesentlicher stabilisierender Faktor“ für die Klienten des GPZ, sagt die stellvertretende Bezirksvorsteherin.