Vor ein paar Jahren gab es vorübergehend einen Weltladen an der Heumadener Bildäckerstraße. Foto: Archiv Ott

Die Ehrenamtlichen, die sich in Sillenbuch um den fairen Handel kümmern, würden gerne einen eigenen Laden eröffnen. Der Stadtbezirk ist im vergangenen Frühjahr mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet worden.

Sillenbuch - Eine Sache fehlt noch zum Glück: ein Weltladen im Bezirk. Deshalb baten Volker Kleff und Volker Ruta die Sillenbucher Lokalpolitiker, die Augen offenzuhalten. „Wenn Sie hören, dass irgendwo ein kleiner Laden frei wird, sagen Sie uns Bescheid“, sagte Volker Ruta, ein Mitglied der sogenannten Steuerungsgruppe für Fairtrade. Die beiden sind am vergangenen Mittwoch in die Sitzung des Sillenbucher Bezirksbeirats gekommen, um den Lokalpolitikern zu berichten, wie es um den fairen Handel im Bezirk steht.

Die ehrenamtlich Engagierten um Volker Kleff und Volker Ruta bemühen sich seit geraumer Zeit darum, dass der faire Handel im Bezirk noch mehr Fuß fasst, als es ohnehin schon der Fall ist. Denn dass es vor Ort bereits ein gerüttelt Maß an fair gehandelten Waren gibt, ist seit dem Frühjahr amtlich. Im März ist Sillenbuch von Bürgermeister Werner Wölfle als Faitrade-Stadtbezirk ausgezeichnet worden.

Mit dem Siegel allein ist es nicht getan

Doch mit dem Siegel allein ist es nicht getan, sagte Volker Kleff, der Sprecher der Gruppe. Die Auszeichnung gilt nämlich nicht für alle Zeiten. „In zwei Jahren werden wir wieder kontrolliert“, sagte Volker Kleff. Daher sei es wichtig, dass das Angebot weiter wächst. Und damit dies geschieht, „müssen die Kunden nach fairen Waren fragen“, sagte er. „Steter Tropfen erhöht den Umsatz.“

Die Steuerungsgruppe hat einen Flyer gestaltet und verteilt; er weist allen, die gerne fair einkaufen möchten, den Weg in die entsprechenden Geschäfte und Gaststätten in Sillenbuch. Er liegt in verschiedenen Läden aus – und ist offensichtlich beliebt. Die Flyer seien regelmäßig vergriffen, sagte der Riedenberger Volker Kleff.

Von den örtlichen Lokalpolitikern gab es „ein dickes Lob“, wie der CDU-Sprecher Philipp Kordowich es nannte. Er freue sich, dass so viele Institutionen den fairen Gedanken mittragen. Zu den Unterstützern gehören neben den Händlern auch Schulen, Vereine und Kirchengemeinden. Richard Hiller-Bixel von den Bündnisgrünen wünscht sich, dass künftig auch Kleidergeschäfte faire Ware anbieten. „Wenn man hier eine Unterhose für einen Euro kaufen kann, bezahlen das andere“, sagte er und meinte zum Beispiel die Näherinnen in Ländern wie Bangladesch.

Den ersten Tipp gab es bereits am Mittwoch

Für das oberste Ziel, den Weltladen, gab es übrigens gleich am Mittwochabend den ersten Tipp für die Ehrenamtlichen. Philipp Kordowich (CDU) und Ulrich Storz (SPD) brachten die in der Alten Schule Riedenberg geplante Bücherei ins Spiel. Ihrer Meinung nach würde es sich lohnen, mit dem Verantwortlichen Bernd Hoffmann Kontakt aufzunehmen.

Die Kombination aus Bücherei und Weltladen wäre in Sillenbuch nichts Neues. Bereits vor einigen Jahren teilten sich ein Weltladen und eine Bücherei vorübergehend leer stehende Räume an der Heumadener Bildäckerstraße.