Auf der Tübinger Straße haben Fahrräder inzwischen Vorfahrt. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Radfahrern liegt im Trend und schont die Umwelt. Erste Schritte der Stadt Stuttgart, sich für bessere Bedingungen einsetzen, sind also durchaus lobenswert, meint unsere Autorin Nina Ayerle.

Stuttgart - Radfahrer haben es in der Landeshauptstadt nicht nur topografisch schwer. Beim Radwegausbau und der Ausweisung von Fahrradstraßen hinkt Stuttgart vielen anderen Städten hinterher. Dennoch erzürnt jede kleine Verbesserung im Sinne der Radler unzählige Autofahrer – in diesem Fall zu Unrecht. Eine Verkehrszählung ergab klar, dass längst mehr Radler auf der Tübinger Straße unterwegs sind als Autofahrer. Damit ist die Einführung einer Fahrradstraße die logische Konsequenz. Die Verbindung zwischen dem Marienplatz und der Paulinenbrücke ist ein wichtiger Abschnitt der sogenannten Hauptradroute 1 von Vaihingen nach Bad Cannstatt. Weniger Autoverkehr dort erhöht die Sicherheit der Radler, die dort nun Vorfahrt haben.

Gewünscht war zudem von Politik und Verwaltung, den Schleichverkehr aus dieser Straße rauszuhalten und auf die Hauptstätter Straße umzuleiten. Die Einbahnstraße war dafür wichtig, wenn es auch bisher an Akzeptanz mangelt. Da helfen nur mehr Kontrollen.

Und dass die von Staus geplagte Innenstadt eine verkehrstechnische Entlastung dringend nötig hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Stuttgart ist seit Jahren bundesweit Spitzenreiter, wenn es um Feinstaubwerte geht. Umso besser ist es für alle Einwohner, wenn mehr Menschen sich aufs Rad schwingen, statt ins Auto zu steigen. Von einer besseren Luft profitieren am Ende alle. Ein weiterer und besserer Ausbau des Radwegenetzes ist dafür aber dringend notwendig. Gerade die Fahrradstraßen machen das Radfahren in der City attraktiver und rücken die Fahrradfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer mehr ins Bewusstsein.