Rund um den Geflügelimbiss ist die Lage noch etwas unübersichtlich. Foto: Gottfried Stoppel

Im neu entstehenden Fachmarktzentrum Waiblinger Tor hat als Premiere der Hähnchenbrater KFC die Pforten geöffnet. Gebratenes Geflügel gibt es momentan aber noch am Rand einer Großbaustelle.

Waiblingen - Rundum sieht alles noch ziemlich nach Baustelle aus. Eher skelettartig ragen im neuen Fachmarktgebiet Waiblinger Tor, das zurzeit am westlichen Stadtrand gebaut wird, die Betonpfeiler des Gebäudes an der verlängerten Stuttgarter Straße in die Höhe. Südlich, an der alten B 14, hat der zweite lang gestreckte Bau gerade mal besseren Rohbau-Charakter erreicht. Ein Bewohner am Waiblinger Tor ist allerdings jetzt schon eingezogen. Im östliche Quergebäude hat die Hähnchenbraterei Kentucky Fried Chicken (KFC) in einem rot-weiß-gläsernen Bau die schnellkulinarischen Pforten geöffnet.

Der Weg ist noch etwas schwierig zu dem neuen Teil der Waiblinger Gastro-Landschaft. Denn ob zum Parkplatz oder zum für einen Schnellimbiss obligatorischen Drive-Thru: der Weg scheint für den automobilen Freund der nach Kentucky-Art gebratenen Hühner zunächst einmal direkt in eine Großbaustelle hinein zu führen. Inklusive dicker Lehmschichten auf den Zufahrtswegen. Zu Fuß ist das Unterfangen noch problematischer.

„Möglichst viel Essen für möglichst wenig Geld“

Rund ein Dutzend Fans von Colonel Harland Sanders panierten Geflügelteilen sitzen zwei Tage nach Eröffnung nachmittags trotzdem im Hähnchenparadies, beim neuen Waiblinger KFC. Und die Dame am Tresen müht sich redlich, den Neukunden die verschiedenen Schnellgerichtskombinationen schmackhaft zu machen. Drei Crispys und ein Getränk? – „Da ist das Crispy-Menü samt Pommes doch deutlich günstiger“, erklärt sie. Echt schwäbische Logik, die da aus Kentucky herüberschwappt: „Wir wollen, dass der Gast möglichst viel isst, für möglichst wenig Geld“, spricht die Dame an der Kasse. Beim Premierenbesuch am Waiblinger Tor gibt es auch eine Internet-Adresse für Lob und Tadel. Einen Anhaltspunkt dafür liefert die Familie am Tisch nebenan. O-Ton einer Mama: „Ich glaub’, nachher müssen wir erst mal die Schuhe putzen.“

Interessanter als die Auswirkung der KFC-Anfahrt auf Auto und Schuhe scheint allerdings die Frage, wann der bisher etwas einsame Hähnchenbrater seine Nachbarn erhalten wird. Und da müssen sich diejenigen, die ihr Geschäft im Gebäude entlang der alten Bundesstraße eröffnen wollen, laut der Zeitplanung für das Waiblinger Tor noch bis zum Frühjahr gedulden. Neben weiterer Gastronomie sollen hier ein Fitness-Betrieb, ein Polstermöbelmarkt, ein Friseurladen, eine Bäckerei sowie eine Weinhandlung einziehen. Beim dritten, an der Stuttgarter Straße gelegenen Bau, dauert die Übergabe noch bis September kommenden Jahres. Dann ziehen dort der Gartenmarkt Dehner und Möbel Roller ein.

Gebremste Begeisterung über Shopping-Schmuckstückle

So ganz glücklich ist man in Waiblingen allerdings nicht über das eigentlich als Shopping-Schmuckstück geplante Areal am Ortsrand gen Fellbach „Wir hatten uns einen attraktiveren Branchenmix vorgestellt“, hat die Baubürgermeisterin Birgit Priebe schon vor einem Jahr im Gemeinderat verlauten lassen. Dort waren auch einige Räte der Meinung, dass es den Großteil der Angebote in nächster Nähe bereits gebe. „Auf einer hochattraktiven Fläche ist nichts dabei, was wir unbedingt brauchen“, sagte damals der SPD-Mann Klaus Riedel.