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Turnstar Fabian Hambüchen will beim DTB-Pokal am Wochenende in Stuttgart einen Platz auf dem Podest erreichen. „Das ist mein Ziel. Aber ich bin auch Realist, ich weiß, dass das richtig schwer wird, die Jungen werden einfach immer stärker."

Stuttgart - Turnstar Fabian Hambüchen will beim DTB-Pokal am Wochenende in Stuttgart (28. bis 30. November) einen Platz auf dem Podest erreichen. „Das ist mein Ziel. Aber ich bin auch Realist, ich weiß, dass das richtig schwer wird, die Jungen werden einfach immer stärker, und das Starterfeld in Stuttgart ist dieses Jahr stärker denn je“, sagte Hambüchen den „Stuttgarter Nachrichten“.

„Das Turnen hat sich in den vergangenen Jahren einfach krass entwickelt“, ergänzte Hambüchen vor seinem Weltcup-Wettkampf am Sonntag : „Schneller höher, weiter, das ist das Motto, und das viel intensiver als zuvor. Die Übungen werden immer schwieriger, vor allem die Jungen riskieren immer mehr, es wird einfach Jahr für schwerer geworden, bei dem Tempo Schritt zu halten. Ich arbeite natürlich hart im Training, aber gewisse Belastungen steckt man natürlich nicht mehr so weg wie früher. Aber das Wichtigste ist es, das mir das Turnen nach wie vor tierischen Spaß macht.“

Hambüchen ging auch auf die Probleme in der Nachwuchsförderung im deutschen Turnen ein. „Das Problem ist es, dass es für Eltern und Kinder viele Schwierigkeiten gibt. Entweder man schickt sein Kind schon mit sechs, sieben oder acht Jahren in ein Internat, um es dort zu fördern. Das verkürzte G-8-Abitur ist quasi die einzige Alternative– das ist Gift für die Entwicklung junger Sportler. Dabei ist alles komprimiert, man muss viel schneller noch mehr lernen, hockt bis teilweise spätnachmittags in der Schule und soll sich dann noch zu einem Top-Leistungssportler entwickeln – das geht einfach nicht. Dabei mangelt es in Deutschland sicher nicht an Kindern, die turnen oder turnen wollen“, sagte Hambüchen.

Ein weiteres Problem sei, „dass es einfach zu wenige gut bezahlte Trainerjobs gibt. Die meisten Coaches können nicht hauptberuflich trainieren, sie müssen nebenher ganz normal arbeiten gehen, da fehlt es dann an Anreizen. Es gibt da noch viel zu tun im deutschen Turnen.“