Hier fährt die U 15 nach Stammheim, aber einmal am Tag, um 7.11 Uhr, macht die Stadtbahn eine Extratour nach Mönchfeld, um Schüler zu transportieren. Foto: Archiv Lederer

Zum Fahrplanwechsel haben die SSB einen Sonderzug eingeführt. Er fährt von Stammheim nach Mönchfeld und wird von den Schülern sehr gut angenommen.

Stammheim - Morgens um 7.11 Uhr ist die Welt wieder in Ordnung. Um diese Zeit macht sich eine Sonderlinie der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) von der Stammheimer Endhaltestelle auf ihren Weg nach Mönchfeld. Sie fährt jedoch nicht wie üblich in die Innenstadt, sondern biegt nach der Haltestelle am Zuffenhäuser Rathaus links über den Kelterplatz in Richtung Mönchfeld ab. Ihre Aufgabe: Diejenigen Schüler aus Stammheim und Zuffenhausen, die weiterführende Schulen in den Stadtteilen Rot und Freiberg besuchen, möglichst kommod an ihr Ziel zu bringen.

Vorher war die Kritik groß

„Bevor wir diesen Zug eingesetzt haben, war die Kritik groß. Die Stadtbahn war überfüllt und wir hatten im Regelverkehr ein Pünktlichkeitsproblem wegen des hohen Fahrgastaufkommens“, erklärt Joachim Keller, der bei der SSB für die Angebotsplanung verantwortlich ist. Es hätten derart viele Schüler aus Stammheim und Zuffenhausen die Stadtbahnen genutzt, dass dies zusammen mit den Berufspendlern beim Ein- und Aussteigen zu Verzögerungen geführt hat. „Stadtbahnen, die in Richtung Innenstadt unterwegs waren, hatten am Morgen fast regelmäßig Verspätung.“ Mit dem Fahrplanwechsel im September habe man einen der beiden Schulbusse durch einen Stadtbahnzug ersetzt. „Es gibt noch einen Bus, der vom Porscheplatz über den Marco-Polo-Weg und Zuffenhausen nach Freiberg fährt.“ Die kürzere der beiden Buslinien, die an der Poppenweilerstraße losgefahren ist, habe man zu Gunsten der Stadtbahn gestrichen. Das Echo auf diese Umstellung sei durchweg positiv. „Wir haben seither keine negativen Rückmeldungen bekommen“, sagt Keller. „Die Situation hat sich entspannt.“ Die Sonderfahrt um 7.11 Uhr sei und bleibe die einzige im Fahrplan. Mehr Bedarf bestehe nicht. „Am Mittag, wenn die Schule zu Ende ist, brauchen wir keinen Sonderzug – da ist die Situation ohnehin entzerrt.“

„Kompliment an die SSB“

Stammheims Bezirksvorsteherin Susanne Korge bestätigt den positiven Effekt, den der neue Sonderzug hat. „Früher haben sich bei mir immer wieder Eltern und Schüler über die übervollen Busse beschwert, da gab es häufig Kritik“, sagt sie. Seit der Umstellung habe es bei ihr keine Beschwerden mehr gegeben. „Die Situation scheint erfreulicherweise bereinigt zu sein. So gesehen: Kompliment an die SSB!“