Wohnimmobilien werden in Deutschland immer teurer. Foto: dpa

Der Ausschuss für Finanzstabilität sieht Hinweise darauf, dass die Überbewertung des Immobilienmarkt vielerorts zunimmt. Droht auch in Deutschland eine Immobilienblase?

Berlin - Der Ausschuss für Finanzstabilität, der nach der Finanzkrise 2008 eingerichtet wurde, beobachtet eine zunehmende Überbewertung bei Immobilien. In seinem Jahresbericht an den Bundestag stellt das Gremium fest, dass die Preise für Wohnimmobilien in 127 deutschen Städten zwischen 15 und 30 Prozent über den Werten liegen, die sich aufgrund fundamentaler Daten ergeben. Damit sei die Überbewertung gestiegen. Im Ausschuss arbeiten das Finanzministerium, die Bundesbank und die Finanzmarktaufsicht Bafin zusammen.

Das Bundesbank-Vorstandsmitglied Claudia Buch sieht aber keine Anzeichen für eine Immobilienblase. Für die Bewertung der Lage komme es auch darauf an, ob sich das Kreditwachstum von der Wirtschaftslage abkoppele. Dafür sieht die Bundesbank keine Anzeichen. Das Kreditwachstum sei im historischen Vergleich nicht außergewöhnlich hoch, heißt es im Bericht. Die niedrigen Zinsen und die solide finanzielle Lage der privaten Haushalte beförderten das Kreditwachstum. Gegen eine krisenhafte Zuspitzung spreche, dass die Verschuldungsquote der privaten Haushalte stabil geblieben sei. Der Stabilitätsausschuss behält sich vor, die Bedingungen für die Kreditvergabe zu verschärfen. Dazu hat ihn der Gesetzgeber ermächtigt. Möglich ist, eine Obergrenze für die Beleihung festzusetzen. „Ich wäre der glücklichste Mensch, wenn ich die Instrumente nicht anwenden muss“, so Bafin-Präsident Felix Hufeld.