Baden-Württembergs Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) will zu Unternehmensgründungen ermutigen. Foto: Leif Piechowski

Mit 20 Millionen Euro will das Wirtschaftsminister Nils Schmid das Gründergeschehen im Land ankurbeln. Baden-Württemberg befindet sich bei der Zahl der Neugründungen bundesweit nur im Mittelfeld.

Mit 20 Millionen Euro will das Wirtschaftsminister Nils Schmid das Gründergeschehen im Land ankurbeln. Baden-Württemberg befindet sich bei der Zahl der Neugründungen bundesweit nur im Mittelfeld.

Stuttgart - Die baden-württembergische Landesregierung schließt eine Lücke bei der Finanzierung von jungen Unternehmen. In einem Wagniskapitalfonds stehen künftig bis zu 20 Millionen Euro für Gründer bereit, die ein Technologie-Unternehmen aufbauen wollen. Diese sind vor allem in der Phase nach der Gründung auf Investitionen von außen angewiesen.

Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft beteiligt sich mit einem Betrag von vier Millionen Euro zu 50 Prozent an dem Fonds, die Sparkassen Lebensversicherung und die Württembergische Versicherung stellen jeweils zwei Millionen Euro bereit. Darüber hinaus verpflichtet sich die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft des Landes (MBG), in jedes Förderprojekt zusätzlich immer im Verhältnis 1:4 zu investieren. Die MBG kann das Finanzierungsvolumen auf bis zu 20 Millionen Euro aufstocken.

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) will mit dem Geldtopf „den Mut und die Risikobereitschaft“ von Gründern unterstützen. Im Schnitt wagten es im vergangenen Jahr 15 von 10 000 Einwohnern, eine eigene Existenz zu gründen – der Bundesschnitt lag bei 16. Der Fonds sei ein probates Mittel, das Gründergeschehen zu beleben, sagt Innovationsforscher Christian Rammer vom Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim.

„Baden-Württemberg ist bislang gut damit gefahren, seine Stärken im Maschinenbau, der Automatisierung sowie der Umwelt- und Informationstechnik weiter zu stärken“, sagt Rammer. Der auf High-Tech-Gründungen abzielende Fonds folgt dieser Strategie.

Allerdings warnt Rammer davor, dass „nur diejenigen Projekte gefördert werden, die sich keine andere Fördermöglichkeit erschließen konnten.“ Neben dem jetzt aufgelegten Wagniskapitalfonds können Gründer im Südwesten bereits Innovationsgutscheine von maximal 20 000 Euro erhalten oder Geld aus dem sogenannten Seed-Fonds, der 1 Million Euro schwer ist.