Der ehemalige Hongkonger Regierungschef Donald Tsang ist wegen Korruption zu 20 Monaten Haft verurteilt worden. Foto: AP

Hongkongs früherer Verwaltungschef Donald Tsang ist in China zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Dem 72-jährigen Tsang wurde Fehlverhalten im Amt vorgeworfen.

Hongkong - Hongkongs früherer Verwaltungschef Donald Tsang ist in China zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Richter Andrew Chan sagte am Mittwoch, er habe Tsang mit 30 Monaten bestrafen wollen, die Haftzeit aber wegen dessen guten Charakters und Verdiensten um zehn Monate reduziert. Dem 72-jährigen Tsang wurde Fehlverhalten im Amt vorgeworfen, weil er eine Luxuswohnung von einem Geschäftsmann mieten wollte, der sich um eine Rundfunklizenz bewarb. Tsang hatte seinen Plan nicht offengelegt.

Tsang war von 2005 bis 2012 Hongkonger Verwaltungschef und ist der bislang höchste Ex-Beamte der Sonderverwaltungszone, der ins Gefängnis muss. Bei der Urteilsverkündung zeigte er kaum Gefühlsregungen. Seine Frau Selina sagte, sie sei enttäuscht und traurig. Tsang wolle in Berufung gehen.

„Ich habe in meiner Karriere in der Justiz noch nie jemanden aus einer solchen Höhe abstürzen sehen“, sagte Richter Chan. Dennoch habe sich Tsang Verdienste um Hongkong erworben, unter anderem als Finanzminister während der Finanzkrise 1997/1998 in Asien.