Das Logo des Kirchentages bestimmt mehr und mehr das Stadtbild in Stuttgart Foto: dpa

8,2 Millionen Euro für fünf Tage – so viel lassen sich Stadt und Land den Evangelischen Kirchentag in Stuttgart kosten. Für Ordnungsbürgermeister Schairer ist der Zuschuss gut investiert.

Stuttgart - Zum vierten Mal ist die Landeshauptstadt in der kommenden Woche Gastgeberin für den Deutschen Evangelischen Kirchentag, zu dem an fünf Tagen jeweils mehr als 100 000 Teilnehmer erwartet werden. „Stuttgart wird für einige Tage zum geistigen Zentrum der Republik werden“, sagt Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU). Die 3,2 Millionen Euro, die die Stadt zur Finanzierung des 18,3-Millionen-Etats der Großveranstaltung vom 3. bis 7. Juni beiträgt, seien sehr gut investiert. Das Land Baden-Württemberg unterstützt den Kirchentag mit fünf Millionen Euro.

Nach Angaben des Kirchentages geben die Teilnehmer in der Gastgeberregion mindestens 20 Millionen Euro aus. „Das ist ein schöner Nebeneffekt, aber Geld war nicht unsere Triebfeder“, sagte Schairer unserer Zeitung. „Die Besucher sollen Stuttgart als weltoffene, lebendige, gastfreundliche und zukunftsorientierte Stadt erleben“, sagte Schairer, „das ist unser Imagegewinn.“

Die Stadt Hamburg hat vor zwei Jahren 7,5 Millionen Euro an Zuwendungen zur Verfügung gestellt – und den Kirchentag mit 117 500 Dauerteilnehmern „ganz klar als Erfolg gewertet“, wie ein Sprecher sagt. Auch Dresden zog 2011 eine durchweg positive Bilanz, wie Stadtsprecher Kai Schulz bestätigt. Der Kirchentag habe vor allem junge Leute in die Stadt gebracht. Die Kosten-Nutzen-Rechnung sei deutlich besser als etwa bei Sportveranstaltungen.

„Ein finanzielles Risiko für die Städte sehen wir nicht“, sagt Jörg Kopecz, Leiter Finanzen und Organisation beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Fulda. Bewerbungen von Städten lägen bereits bis zum Jahr 2031 vor. Berlin als Gastgeber des Kirchentages 2017 beziffert den Wert der Veranstaltung für sich sogar mit 63 Millionen Euro.