Im vergangenen Jahr kam es zu einem europaweiten Salmonellen-Ausbruch mit zwei Toten. Die Eier, die dafür verantworlich waren, könnten aus Niederbayern stammen. (Symbolbild) Foto: dpa

Im vergangenen Sommer waren hunderte Menschen in Europa an einer Salmonellen-Infektion erkrankt, zwei Männer in Österreich und Großbritannien starben. Die verseuchten Eier könnten aus Niederbayern stammen. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Aiterhofen - Ein Salmonellen-Ausbruch in Europa mit zwei Toten und Hunderten Erkrankten könnte im vergangenen Jahr von einem Eierproduzenten in Niederbayern verursacht worden sein. Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat Ermittlungen gegen die Firma Bayern-Ei aus Aiterhofen aufgenommen. „Es wird geprüft, ob die Firma gefährliche Lebensmittel in den Verkehr gebracht hat“, sagte Oberstaatsanwalt Theo Ziegler am Donnerstag. Er bestätigte entsprechende Berichte des Bayerischen Rundfunks und der „Süddeutschen Zeitung“.

Wenn sich der Verdacht erhärte, würden die Ermittlungen auf fahrlässige Tötung ausgeweitet, erläuterte Ziegler. Von der Firma Bayern-Ei gab es zunächst keine Stellungnahme.

Laut dem BR- und SZ-Bericht gingen im Juli 2014 Salmonellose-Warnungen aus dem Ausland beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ein. Die Behörden sollen zögerlich reagiert haben. Proben seien teilweise erst nach mehreren Wochen an die zuständigen Labore geschickt worden. Mutmaßlich verseuchte Eier sollen zunächst nicht zurückgerufen worden sein.

Foodwatch prangert Haltung von Legehennen in Deutschland an

Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass Behörden hier eklatant versagt haben, dann dürfe das nicht ohne Konsequenzen bleiben, sagte der bayerische SPD-Verbraucherschutzpolitiker Florian von Brunn: „Wir dürfen und werden es nicht zulassen, dass bayerische Produkte eines zweifelhaften industriellen Tierhalters Menschenleben kosten, Tierquälerei in großem Umfang betrieben wird, Hygienebestimmungen krass missachtet werden und der Ruf Bayerns dadurch nachhaltig Schaden nimmt.“

Unterdessen prangert die Verbraucherorganisation Foodwatch die Haltung von Legehennen in Deutschland an. Trotz des Verbots von Käfigbatterien werden viele Tiere nicht artgerecht gehalten, wie es in einem am Donnerstag in Berlin vorgestellten Report heißt. Die auf maximale Leistung gezüchteten Tiere seien anfällig für Krankheiten und oft verhaltensgestört. Missstände gibt es demnach auch in Bio-Betrieben. Denn wie gesund die Hennen seien, hänge nicht unbedingt von der Haltungsform oder der Betriebsgröße ab.