Im Europa-Park Rust sind durch den Austritt von Chlorgas 15 Menschen verletzt worden – darunter ein fünfjähriges Kind. Die Polizei ermittelt nun wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Rust - Bei einem Chlorgasunfall in Deutschlands größtem Freizeitpark bei Freiburg sind 15 Menschen verletzt worden, darunter ein fünf Jahre altes Kind und fünf Mitarbeiter. Mehrere Besucher klagten im Europa-Park in Rust am Dienstag über Atemwegsprobleme, wie die Polizei mitteilte. Ersten Ermittlungen zufolge könnte die falsche Bedienung einer Einrichtung für die Beimischung von Chlor in das Wasser des Fahrgeschäftes zu dem Zwischenfall geführt haben. Sechs Rettungswagen, drei Notärzte und ein Rettungshubschrauber waren im Einsatz.
Wildwasser-Fahrgeschäft wieder geöffnet
Nach Angaben des Parks trat das Chlorgas in einem Wildwasser-Fahrgeschäft namens „Fjord-Rafting“ aus. „Wegen der Fehldosierung eines falschen Mittels kam es wohl zu einer Reizung bei Fahrgästen“, sagte Parksprecher Jakob Wahl. Ein Mitarbeiter habe dem Wasser statt einer Substanz gegen Algenbefall eine andere, falsche Substanz beigemischt. „Es ist sehr schwül, daher kam es zu erhöhten Dämpfen“, sagte Wahl.
Der Bereich wurde belüftet, das Fahrgeschäft bekam Frischwasser. Es blieb zunächst für eine Untersuchung geschlossen und wurde am späten Nachmittag wieder für Besucher geöffnet, sagte Wahl.
Polizei ermittelt
Zehn Verletzte kamen mit Atemwegsbeschwerden und Kopfschmerzen ins Krankenhaus, fünf seien vor Ort behandelt worden. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Chlorgas ist giftig beim Einatmen und verursacht auch in geringen Mengen eine Reizung der Haut, der Schleimhäute, der Augen und der Atemwege. In hohen Mengen führt die Chemikalie zu schweren Atemwegserkrankungen bis hin zu Lungenödemen. Betroffene sollten wegen der toxischen Wirkung ärztlich behandelt werden. Chlorgas ist unsichtbar, wasserlöslich und nur am typischen Chlorgeruch zu erkennen.