Goncalo Paciencia und seine Eintracht wackelte, fiel aber nicht. Dank Arsenal. Foto: dpa/Uwe Anspach

Viermal hat die Eintracht in der Bundesliga nicht gewonnen. Auch in der Europa League läuft es nicht besser, doch dank der Schützenhilfe von Arsenal reicht es dennoch für den Einzug in die K.o.-Runde.

Frankfurt/Main - Eintracht Frankfurt ist mit viel Glück und trotz einer 2:3 (2:1)-Niederlage gegen Vitoria Guimarães in die K.o.-Runde der Europa League eingezogen. Da der FC Arsenal im Parallelspiel ein 2:2 bei Standard Lüttich erkämpfte, reichte es mit neun Punkten zum zweiten Rang für die Frankfurter in Gruppe F hinter den Londonern (11).

Im 20. und letzten Europa-League-Spiel der Hessen in diesem Jahr hatten Danny da Costa (31.) und Daichi Kamada (38.) am Donnerstag innerhalb von sieben Minuten die Partie zwischenzeitlich gedreht, doch nach einer desaströsen Schlussphase reichte es nicht einmal zum Punktgewinn, weil Musrati (85.) und Marcus Edwards (87.) mit ihren Toren Frankfurter Abwehrschwächen bestraften.

Früher Schock

Gleich zu Beginn hatte Rochinha (8.) den 47.000 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena einen kräftigen Schock versetzt, als er nach einem nicht geahndeten Foul an Sebastian Rode in der Frankfurter Hälfte zur Führung, der in der Gruppenphase bisher sieglosen Gäste aus Portugal, eingeschossen hatte. Die Proteste der Eintracht-Profis verhallten, einen Video-Assistenten gibt es in der Europa League erst ab der K.o-Runde.

Fast eine halbe Stunde liefen die Gastgeber dem Rückstand hinterher und hatten kaum Chancen, ehe sich Vitoria-Keeper Miguel Silva einen Aussetzer leistete, als er den Kopfball von da Costa aus rund 17 Metern durch die Hände ins eigene Tor flutschen ließ. Von da an lief es besser für die Eintracht, nachdem lange Zeit den Pässen die Präzision gefehlt hatte. Kamada, der schon beim 2:1 in London beide Tore für die Eintracht gegen den FC Arsenal erzielt hatte, verwertete noch in der ersten Halbzeit eine flache Eingabe von Filip Kostic zur umjubelten Führung.

Rechenzeit

„Wir können wieder etwas ganz Großes erreichen für den Club“, hatte Coach Adi Hütter schon vor seinem 26. Europapokalspiel mit der Eintracht gesagt und sich eine Initialzündung für die letzten Spiele des Jahres 2019 erhofft. „Wir wollen nicht rechnen, sondern unbedingt gewinnen“, meinte der Österreicher angesichts der bis zum Schluss komplizierten Situation in der Gruppe F. Am Ende kam es ganz anders.

Das gesamte Spiel über hatte die Frankfurter Bank über ihren Pressesprecher auch einen Draht zum Spiel von Standard Lüttich gegen Arsenal gelegt, da die Belgier den Frankfurtern mit einem Sieg bei einem eigenen Sieg den Einzug in die K.o.-Runde der besten 32 Teams hätten verderben können.

Rode als Antreiber

Vor der entscheidenden Partie hatte Coach Hütter Sebastian Rode in die Startaufstellung beordert, obwohl der Mittelfeldspieler beim vergangenen Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC (2:2) noch verletzt ausgewechselt worden war und auch im Training pausieren musste. Rode nutzte diese Chance und trieb sein Team bis zu seiner Auswechslung nach 78 Minuten immer wieder an.

Der Einzug in die K.o.-Phase wird sich für die Eintracht auch finanziell lohnen, denn der zweite Gruppenrang wird 500.000 Euro, der Einzug ins Sechzehntelfinale mit weiteren 500.000 Euro belohnt. Die Auslosung erfolgt am Montag. Damit addieren sich die Einnahmen aus der Gruppenphase und dem Antrittsgeld für die Europa League von 2,75 Millionen auf insgesamt rund 5,5 Millionen Euro.