Die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach im Glück. Foto: dpa

Es ist der höchste Europacup-Sieg seit knapp 41 Jahren: 7:0 siegt Borussia Mönchengladbach im Playoff-Rückspiel gegen den FK Sarajevo.

Es ist der höchste Europacup-Sieg seit knapp 41 Jahren: 7:0 siegt Borussia Mönchengladbach im Playoff-Rückspiel gegen den FK Sarajevo.

Mönchengladbach - Mit einer tollen Sieben-Tore-Show ist Borussia Mönchengladbach nach 18 Monaten in die Europa League zurückgekehrt.

Die Elf von Trainer Lucien Favre schaffte mit dem höchsten Europacup-Sieg seit knapp 41 Jahren beim 7:0 (3:0) im Playoff-Rückspiel gegen den FK Sarajevo den Einzug in die Gruppenphase. André Hahn (20. Minute), Granit Xhaka (24.), dreimal Branimir Hrgota (34., 67. und 82.) und Thorgan Hazard (74./Foulelfmeter/90.+2) beseitigten mit ihren Toren letzte Zweifel am Weiterkommen, nachdem die Borussia bereits vor Wochenfrist das Hinspiel in Bosnien mit 3:2 gewonnen hat. Sarajevos Ivan Tatomirović sah kurz vor Schluss Gelb-Rot.

Damit darf sich der zweimalige UEFA-Cup-Sieger, der letztmals am 3. Oktober 1973 beim 9:1 über IB Vestmannaeyjar auf internationaler Bühne höher gewann, auf mindestens sechs weitere Europacup-Auftritte freuen. Am Freitag werden bei der Auslosung in Monaco die nächsten Gegner für die Borussia und dem VfL Wolfsburg als zweitem deutschen Vertreter in der Europa League ermittelt. Dann will auch Sportdirektor Max Eberl wieder dabei sein, nachdem er das Spiel mit einer Grippe vom Fernseher aus verfolgte.

Kramer: "Wir haben nicht viel Zeit zum Feiern"

"Wenn man 7:0 gewinnt, darf man von einem gelungenen Abend sprechen. Wir haben uns für die letzte Saison belohnt. Das ist ein superschönes Gefühl, aber es gibt keinen Grund zur Euphorie. Wir haben nicht viel Zeit zum Feiern", sagte Weltmeister Christoph Kramer und Hahn ergänzte: "So einfach war es nicht. Wir brauchten ein frühes Tor."

20 Minuten hatten die Gladbacher vor 44 152 Zuschauern im Borussia-Park mit dem Außenseiter große Probleme, ehe Hahn den Startschuss für ein starkes Offensiv-Feuerwerk gab. Der Neuzugang vom FC Augsburg traf vom rechten Strafraumeck und sorgte dabei im vierten Pflichtspiel zum dritten Mal für die Gladbacher Führung.

Das Tor war im 137. Europacupspiel der Vereinsgeschichte quasi der Türöffner für die Borussia. Nur vier Minuten später setzte Granit Xhaka einen sehenswerten 25-Meter-Schuss ins Tor des bosnischen Pokalsiegers, ehe Branimir Hrgota erstmals zuschlug (34.). Der 21-Jährige, der gut 50 Kilometer von Sarajevo entfernt geboren worden war, vollendete einen lehrbuchmäßigen Konter über Raffael und Fabian Johnson.

Nach einer derart souveränen Vorstellung hatte es zunächst gar nicht ausgesehen. Erst der 18-Meter-Schuss von Sevko Okic (7.), dann hatte Haris Duljevic (19.) nach einem feinen Solo die Riesenchance zur Führung der Gäste, die auch von 300 Dresdner Fans unterstützt wurden. Zwischen beiden Clubs existiert eine Fan-Freundschaft.

Bei den Gladbachern war Weltmeister Kramer aufgrund des Ausfalls von Harvard Nordtveit (Fußprellung) in die Startformation gerückt. In der 55. Minute war dann der Arbeitstag des Mittelfeldspielers beendet. Kramer, der noch Trainingsrückstand hat, machte unter großem Applaus für den 18-jährigen Mahmoud Dahoud Platz. Anschließend ging die Borussia weiter auf Torejagd. Erst traf Hrgota auf Zuspiel von Raffael (67.), dann traf Eden Hazards kleiner Bruder Thorgan vom Elfmeterpunkt (74.). Patrick Herrmann war zuvor gefoult worden. Für den Schlusspunkt sorgte erneut Hrgota (82.), der damit schon auf sieben Tore in vier Pflichtspielen kommt.