Seit 25 Jahren gilt überall in Europa die Notrufnummer 112. Stuttgart ist bis heute das Zentrum der Umsetzung – und die Feuerwehr geht mit einer spektakulären Aktion voran.
Stuttgart - An diesem Freitag sind es genau 25 Jahre, dass der Notruf 112 europaweit gilt. Seit dem 29. Juli 1991 sind unter dieser Telefonnummer nicht nur bundesweit, sondern auch in vielen anderen Ländern bei Notfällen kostenlos Rettungsdienst und Feuerwehr zu erreichen. Bei der Umsetzung und der Bewerbung spielen Stuttgarter Institutionen bis heute eine wegweisende Rolle.
So haben die Feuerwehr, die Rettungsorganisationen und das Europazentrum in der Landeshauptstadt am 11. Februar 2008 auf dem Marktplatz den ersten Euronotruftag überhaupt gefeiert – kurz darauf wurde auf dem ganzen Kontinent dieses symbolische Datum 11.2. zum offiziellen Tag des Euronotrufs ernannt. Das Europazentrum hat aber noch in anderer Hinsicht Pionierarbeit geleistet: Es hat das blau-gelbe Notruflogo entworfen. „Seit 2011 wird überall damit geworben. Es zeigt sofort, worum es geht“, sagt Nils Bunjes vom Europazentrum in der Nadlerstraße.
Spektakuläre Aktion in 150 Meter Höhe
Fast schon folgerichtig ist danach die Stuttgarter Berufsfeuerwehr die erste in ganz Europa gewesen, die mit dem neuen Logo geworben hat. Das hat sich inzwischen massiv geändert: Allein in Baden-Württemberg sind mittlerweile mehr als 200 Fahrzeuge von Feuerwehren und Rettungsdiensten damit beklebt. Bundesweit sind es über 400. Der neue Innenminister Thomas Strobl ist überdies einer der Schirmherren der Aktion „Notruf-112-europaweit“. Zuletzt hat die Feuerwehr mit einer spektakulären Aktion versucht, den Bekanntheitsgrad des Euronotrufs zu erhöhen: Im Rahmen des bundesweiten Höhenretterwettbewerbs hat sie ein 25 Quadratmeter großes Transparent in 150 Meter Höhe am Korb des Stuttgarter Fernsehturms entrollt.
Dass auch nach 25 Jahren noch immer massive Werbung notwendig ist, zeigen Umfragen. Denn nach wie vor weiß nur jeder fünfte Europäer, dass er unter der Rufnummer 112 in vielen Ländern – inzwischen zum Teil auch schon außerhalb Europas – Hilfe rufen kann. Und dieses Wissen kann im Notfall Leben retten. Deshalb werden die Stuttgarter weiter die Werbetrommel rühren.