In Ettlingen wurde der Horbachsee abgefischt. Foto: dpa

Seit Monaten kommt es in einem See in der Nähe von Karlsruhe zu Angriffen auf eine Schwanenfamilie und andere Tiere. Doch das „Monster vom Horbachsee“ bleibt ein Phantom.

Ettlingen - Das „Monster vom Horbachsee“, das wohl mehrere Schwanenküken auf dem Gewissen hat, bleibt ein Phantom. Eine große Suchaktion, bei der das Wasser im See in der Nähe von Karlsruhe abgelassen wurde, brachte am Samstag kein Ergebnis.

„Es waren ein paar kleine Zander dabei, aber definitiv kein großer Raubfisch“, sagte eine Mitarbeiterin der Stadt Ettlingen nach der Suchaktion von Anglern. Sie hatten einen großen Wels oder einen ähnlichen Räuber im Gewässer vermutet. Regionale Medien sprachen vom „Monster vom Horbachsee“. Seit Monaten kommt es im See zu Angriffen auf eine Schwanenfamilie und andere Tiere. Daraufhin hatte sich die Stadt entschlossen, das Wasser des künstlichen Sees abzulassen.

Schwanenfamilie auf der Speisekarte

Ein Berufsfischer und mehrere Hobbyangler suchten nun mit Keschern und Netz im flachen Wasser. Unter den Augen von bis zu 500 Schaulustigen, wie die Stadtmitarbeiterin sagte. „Der Berufsfischer geht bei der großen Anzahl von Rotaugen, die gefangen wurden und Raubfischen als Futter dienen, davon aus, dass kein großer Raubfisch in dem Teich ist.“ Ein an der Aktion beteiligter Fischerei-Biologe glaube vielmehr, dass die vielen Füchse im Horbachpark die Schwanenfamilie auf ihre Speisekarte gesetzt haben. Die Schwäne haben das Spektakel übrigens mit Interesse verfolgt, wie es heißt.

Die im See gefangenen Fische, darunter viele große Karpfen, sollen nun woanders ausgesetzt werden. Das Gewässer werde sich derweil nach und nach wieder durch den Horbach füllen. Der See und der Horbachpark waren im Zuge der Landesgartenschau 1988 angelegt worden.