Der Trompeter Ludwig Güttler ist am 4. Dezember mit seinem Ensemble im Neckar Forum zu sehen. Foto: dpa-Zentralbild

Die Esslinger Meisterkonzerte gehen im September in die 21. Runde. Zu sehen sind große Trompeter, junge Ausnahmetalente sowie bekannte Orchester, die sich durch die Epochen der Klassik spielen.

Esslingen - Die Reihe ist ihm sehr wichtig. Das machte der Stuttgarter Konzertveranstalter Michael Russ deutlich, als er das Programm für die Esslinger Meisterkonzerte am Montag im Alten Rathaus vorstellte. Wie in den Jahren zuvor ist auch die 21. Ausgabe der Konzertreihe, die finanziell von der Stadt Esslingen unterstützt wird, hochkarätig besetzt. Die sechs Konzerte finden im Zeitraum vom 25. September bis zum 14. Mai 2017 immer sonntags um 18 Uhr im Neckar Forum statt.

„Rein wirtschaftlich könnte ich davon nicht leben“, sagte Michael Russ. An der Qualität scheinen weder er noch das Kulturamt sparen zu wollen. Denn gleich für drei der sechs Konzerte hat man sich Symphonieorchester eingeladen. Möglich ist das, weil die Stadt die Meisterkonzerte mit rund 40 000 Euro fördert und nur die Hälfte der Hallenmiete anfällt.

Ausnahmetalente holen solange sie bezahlbar sind

Den Auftakt macht am 25. September die Junge Süddeutsche Philharmonie mit einem romantischen Programm. Neben Mussorgsky und Tschaikowsky wird an der Violine zu Mendelssohns Konzert in e-Moll der mehrfach preisgekrönte Geiger Angelo de Leo zu sehen und zu hören sein. Auch das Symphonieorchester des Nationaltheaters Prag wartet am 13. November mit einer großen Besetzung und einer weiteren international ausgezeichneten Solistin auf. Am Violoncello wird die erst 22-jährige Anastasia Kobekina zu sehen sein, die sich an Tschaikowskys Rokoko-Variationen wagt. Mozarts Sinfonie 28 und Beethovens Siebte komplettieren den Abend.

Beim Adventskonzert am 4. Dezember hat man sich für barocke Bläserklänge entschieden. Der Trompeter Ludwig Güttler und sein Solistenensemble Virtuosi Saxoniae haben unter anderem Werke von Bach, Biber und Vivaldi im Gepäck.

Er ist der Gewinner des Internationalen Chopin- Wettbewerbs: Im vergangenen Jahr gewann der Südkoreaner Seong-Jin Cho den alle fünf Jahre vergebenen Preis für den sich mehr als 450 junge Pianisten bewerben. Am 12. Februar wird das in Paris lebende Ausnahmetalent Klaviersonaten von Berg und Schubert sowie Chopins 24 Préludes auf die Bühne bringen. „Cho hat heute noch ein Honorar, das wir uns leisten können. In zwei Jahren kann das schon ganz anders aussehen“, betonte Michael Russ.

Auch ein junges Publikum soll angesprochen werden

Der Trompeter Reinhold Friedrich gastiert mit der Jenaer Philharmonie am 12. März im Neckar Forum. Auf dem Programm stehen romantische Frühlingsklänge und Virtuoses von Smetana, Mahler, Tomasi und Brahms. Das Finale am 14. Mai macht das Ensemble Amarcord mit seinem Programm „Wohl kommt der Mai“. Das Chor-Quintett singt unter anderem Werke von di Lassi, Morley und Schubert.

„Das Programm wendet sich zwar an das Bildungsbürgertum, doch möchten wir auch ein junges Publikum ansprechen“, sagte der Esslinger Kulturamtsleiter Benedikt Stegmayer. Bereits bei Schulkindern möchte man Interesse an klassischer Musik wecken. Im vergangenen Jahr gab es eine Kooperation mit der Musikschule und dem Theodor-Heuss-Gymnasium. Zusammen mit dem Trompeter Reinhold Friedrich soll das nun wiederholt werden. Zudem soll das stark verbilligte Abonnement Schüler und Studenten anlocken.