Die Esslinger Stadtverwaltung arbeitet gerade einen Fahrplan für den Bus nach Rüdern aus. Foto: StZ

Die Stadt tüftelt gerade am Fahrplan für einen Ersatzbus. Er soll am 11. September zum ersten Mal fahren.

Die Stadt Esslingen schafft in Rüdern mit einem Kleinbus Abhilfe. Denn der Stadtteil ist seit Anfang August vom städtischen Busverkehr abgehängt, weil die Haltestellen „Glocke“ und „Paradiesweg“ geschlossen sind. Bald verlängert ein Kleinbus die Linien 109 und 132, die von Rüdern in die Esslinger Innenstadt führen. Am 11. September soll der Bus seine erste Fahrt aufnehmen.

Die Sulzgrieser Straße ist aufgegraben

Das Problem war entstanden, nachdem die Stadt Esslingen die Sulzgrieser Straße auf einer Länge von einem halben Kilometer aufgegraben hatte und nur noch eine Fahrspur frei blieb. Die Müllautos kommen hier noch durch, aber die großen Gelenkbusse, die in Esslingen eingesetzt werden, schaffen das nach Angaben der Stadtverwaltung nicht mehr. Also wurden die beiden Endhaltestellen in Rüdern geschlossen. In der Sulzgrieser Straße werden die Wasser- und Abwasserleitungen erneuert, die Stromleitungen frisch gezogen und auch die Hausanschlüsse erneuert. Außerdem gibt es einen neuen Straßenbelag. Auch für das baustellengeplagte Esslingen ist es eine große Maßnahme, die das Tiefbauamt dort umsetzt: Die Baustelle ist bis Ende September des kommenden Jahres geplant – mit einer drei Monate währenden Unterbrechung im Winter, die von Januar bis zum März 2018 dauern soll.

Eigentlich wollte die Stadtverwaltung ohne größere Behelfsfahrten auskommen. Doch die SPD-Gemeinderatsfraktion hatte schon Anfang August in einem offenen Brief das Vorgehen der Stadt kritisiert und bemängelt, dass insbesondere den alten oder gehbehinderten Menschen die langen Fußwege bis zur nächsten Haltestelle am Bürgerhaus RSKN nicht zuzumuten seien.

Der Pressereferent der Stadt Esslingen, Ignazio Ceffalia, hat im Bauamt nachforschen lassen, was der Ersatzbus den Bürgern bringt. Der längste Weg vom äußersten Rüderner Zipfel in der Uhlbacher Straße bis zur nächsten erreichbaren Haltestelle am Bürgerhaus betrage 1,1 Kilometer, sagt Ignazio Ceffalia. Natürlich betreffe das nur wenige Bürger. Allerdings muss die Mehrzahl der Rüderener immer noch einen Fußmarsch von einem halben Kilometer zurücklegen, wenn die Haltestellen „Glocke“ und „Paradiesweg“ wegfallen. Ein langsam gehender Fußgänger, wie etwa ein Senior, würde also für diesen halben Kilometer im Schnitt etwa sieben Minuten brauchen, wenn er die Distanz überhaupt schafft.

Der neue Kleinbus kann sich durchschlängeln

Mit dem neuen Kleinbus, der sich auch durch die verengte Fahrbahn in der Sulzgrieser Straße schlängeln kann, verkürzt sich der Weg wieder um 300 bis 500 Meter, was eine spürbare Erleichterung für die Rüderner darstellen dürfte.

Der Fahrplan ist allerdings noch nicht fertig. Hier tüftelt die Stadt noch an den Wendemöglichkeiten und den zukünftigen Umlaufzeiten. Bereits klar ist, dass der Bus montags bis freitags von 6.30 Uhr bis 19 Uhr eingesetzt wird. Ziel ist es, die Fahrgäste, die vom Kleinbus auf die regulären Linien umsteigen, möglichst wenig warten zu lassen.