Dass die Stahlskulptur vor der Albert-Schäffle-Schule in Nürtingen Rost ansetzt, ist vom Künstler von Beginn an so gewollt gewesen. Dass das Schulgebäude auf dem Säer es ihr nun gleichtut, eher nicht. Foto: Michael Steinert

Der Schulausschuss des Esslinger Kreistags hat einen Masterplan verabschiedet, der den Sanierungsbedarf der Landkreis-Liegenschaften benennt. Den Anfang macht die Albert-Schäffle-Schule in Nürtingen.

Esslingen/Nürtingen - Der Landkreis Esslingen baut eine neue berufliche Schule in Nürtingen. Die Albert-Schäffle-Schule wird abgerissen. Beides, Neubau und Abriss, kostet rund 25,5 Millionen Euro. Um den Rahmen nicht zu sprengen, greift der Landkreis bei der europaweiten Ausschreibung auf ein kombiniertes Verfahren „Planen und Bauen“ zurück. Einer entsprechenden Verwaltungsvorlage hat der Kultur-und Schulausschuss des Kreistags am Donnerstag zugestimmt.

Der Plan hat ein Investitionsvolumen von 250 Millionen Euro

Der Ersatz für die Nürtinger Schule ist der erste Baustein eines Masterplans, der in den kommenden zehn Jahren ein Investitionsvolumen von rund 250 Millionen Euro umfasst. Mit dem Geld sollen die Verwaltungsgebäude und die Schulen im Besitz des Landkreises nach und nach auf Vordermann gebracht werden.

Von dem kombinierten Verfahren, das auch schon beim Neubau der hoch gelobten Grundschule im Ostfilderner Stadtteil Ruit angewandt worden war, verspricht sich der Landkreis ein qualitativ hochwertiges Gebäude bei gleichzeitiger Einhaltung des Kostenrahmens. „ Das, was geplant wird, ist gleich mit einem Preisschild versehen“, sagt Frank Meininger von der Stuttgarter Rechtsanwaltskanzlei Meinold Bezler, die den Bauherren Landkreis beim Vergabeverfahren unterstützt.

Die neue Schule, die den maroden Altbau ersetzt, muss bis zum Schuljahresbeginn 2019/2020 bezugsfertig sein. Dann läuft das Verfallsdatum ab, das ein Gutachten an das in den 1970er Jahren erstellte Gebäude geheftet hat. Für das Geld soll auf dem Säer ein Gebäude mit einer Programmfläche von 4824 Quadratmetern entstehen. Neben der geforderten Kohlendioxid-Neutralität soll der Bau so funktional errichtet werden, dass eine Erweiterung problemlos möglich ist. Derzeit besuchen 1130 Schülerinnen und Schüler die Albert-Schäffle-Schule, die ein kaufmännisches und wirtschaftliches Schulprofil abdeckt.

Die Kreissporthalle am Berufsschulzentrum Esslingen-Zell wird neu gebaut

Auch im Esslinger Stadtteil Zell werden bald die Bagger anrollen. Die derzeit mit Flüchtlingen belegte Sporthalle des dortigen Berufsschulzentrums wird ebenfalls einem Neubau weichen. Diese Variante hat im Kreistagsausschuss den Vorzug vor einer Sanierung erhalten, weil sie sich, entgegen der ursprünglichen Planung, auf Dauer als die kostengünstigere erwiesen hat. Unterm Strich wird die drei Spielfelder fassende Halle rund 5,5 Millionen Euro kosten. „Bei der Lebenszyklus-Betrachtung ist das günstiger als eine Sanierung, zumal wir da mit Landeszuschüssen rechnen können“, fasste der Landrat Heinz Eininger die bei der Firma Drees & Sommer in Auftrag gegebene Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zusammen. Einingers Worten zufolge werden die letzten Flüchtlinge die Halle noch im August verlassen.

Ganz oben auf der Prioritätenliste des Landkreises steht auch der Neubau einer Sporthalle an der Nürtinger Philipp-Matthäus-Hahn-Schule. Dort, in der Kanalstraße, soll es im Jahr 2018 losgehen – ob in Kooperation mit der Stadt Nürtingen, steht noch nicht fest.