Im Rathaus hofft man auf ein Entgegenkommen vom Landkreis. Foto: Pascal Thiel

Die Stadt möchte, dass der Kreis für die Erstunterbringung geschaffenen Wohnraum umwidmet. Bisher liefen die Gespräche aus Sicht der Stadt unerfreulich.

Esslingen - Noch vor wenigen Wochen ist der Sozialbürgermeister der Stadt Esslingen, Markus Raab, nicht gut auf das Esslinger Landratsamt zu sprechen gewesen. Um das Problem der Flüchtlingsunterbringung vernünftig zu lösen, brauche man „Intelligenz und gesunden Menschenverstand“ erklärte Raab den Mitgliedern des Sozialausschusses und fügte süffisant hinzu: „Da haben wir das Problem.“

Die Stadt braucht 250 Plätze in der Anschlussunterbringung

Auch wenn sich an den Fakten bisher nichts grundlegend geändert hat, ist die Stadt jetzt jedoch vorsichtig optimistisch, dass es doch noch eine akzeptable Lösung bei der Aufteilung der existierenden Flüchtlingsunterkünfte in der Stadt für die Erst- und die Anschlussunterbringung geben wird. Denn einerseits kommen immer weniger neue Flüchtlinge, für die der Landkreis die Unterbringung organisieren muss. Andererseits gibt es in Esslingen aktuell viel zu wenige Möglichkeiten für Flüchtlinge, akzeptablen Wohnraum in der Anschlussunterbringung zu finden. Für diesen Bereich ist die Stadt zuständig.

Deshalb hatte die Stadt sich mit der Frage an das Landratsamt gewandt, ob man nicht Teile der für die Erstunterbringung geschaffenen Unterkünfte der Stadt für die Anschlussunterbringung zur Verfügung stellen könnte. Die Stadt hatte dazu eine Liste mit 400 Plätzen erstellt und diese dem Landratsamt zur Prüfung vorgelegt. Das erklärte Ziel war es, auf diesem Weg 250 Plätze für die Anschlussunterbringung im kommenden Jahr zu gewinnen.

Der Landkreis hat zunächst nicht mitgespielt

Doch da hat der Landkreis Esslingen zunächst nicht mitgespielt. Denn am Ende der ersten Verhandlungsrunde standen gerade einmal 50 Plätze, die das Landratsamt bereit ist, an die Stadt für deren Zwecke abzugeben. Kurz vor der nächsten Verhandlungsrunde zwischen Stadt und Landkreis gebe es aber, so bestätigt der Sprecher der Stadt Esslingen, direkte Kontakte zwischen dem Esslinger Obernbürgermeister Jürgen Zieger und dem Landrat Heinz Eininger mit dem Ziel, deutlich mehr Wohnungen als bisher vereinbart, für die Anschlussunterbringung umzuwidmen.