Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht liest am 1. Dezember bei der Lesart aus ihrem Buch „Reichtum ohne Gier. Foto: dpa

Bei der Lesart sind vom 8. November bis zum 3. Dezember national und international bekannte Autoren zu hören und zu sehen. Insgesamt umfasst das Programm 40 Veranstaltungen und Lesungen für Erwachsene sowie für Kinder und Jugendliche.

Esslingen - Literaturfreunde werden sich diesen Donnerstag im Kalender dick angestrichen haben. Denn von 10 Uhr an beginnt der Kartenvorverkauf für die Veranstaltungen der Lesart. So heißen die vom 8. November bis zum 3. Dezember dauernden Esslinger Literaturtage. Längst sei diese Veranstaltung „ein gestandener Teil unseres kulturellen Lebens“, erklärte der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger bei der Vorstellung des Programms. Der Rathauschef betonte die „hohe Qualität“ der Reihe, die sich auch bei der 22. Auflage der Lesart durch die vielen bedeutenden Autoren und den einmal mehr zu erwartenden Publikumszuspruch bei ihren Lesungen widerspiegeln werde.

Nobelpreisträgerin in Esslingen

Zieger misst dem Programm der Lesart, das 40 Veranstaltungen – 19 für Erwachsene sowie 21 für Kinder und Jugendliche – umfasst, gar eine gesellschaftspolitische Relevanz bei. Die Lesungen und die Orte, an denen sie stattfinden, „geben und fordern Zeit zum Zuhören und sie fördern damit das Nachdenken“, so Zieger. Dazu passt so recht die offizielle Eröffnung der Lesart durch die weißrussische Autorin Swetlana Alexijewitsch, der im vergangenen Jahr der Literaturnobelpreis verliehen worden war. Sie liest am Donnerstag, 10. November, von 20 Uhr an im Schauspielhaus der Württembergischen Landesbühne (WLB) aus ihrem Roman „Secondhand-Zeit“, der vom Leben auf den Trümmern des Sozialismus erzählt.

Bereits zwei Tage zuvor stellt der algerische Schriftsteller Boualem Sansal, der neben Michel Houellebecq zu den meistdiskutierten Autoren in Frankreich zählt, sein Werk „2084. Das Ende der Welt“ vor. Zu sehen und zu hören ist Sansal von 19.30 Uhr an im Kutschersaal der Stadtbücherei. Weitere namhafte Autoren, die für die Lesart gewonnen werden konnten, sind die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, die aus ihrem Buch „Reichtum ohne Gier“ liest, Kathrin Röggla mit ihrem Erzählband „Nachtsendung“, oder Aris Fioretos, der in seinem Buch „Mary“ die Zeit der griechischen Militärdiktatur thematisiert.

Großes Programm für Kinder und Jugendliche

Einen großen Raum nimmt bei der Lesart das Programm für Kinder und Jugendliche ein. Die Autorinnen Sonja Blattmann und Karin Derks beispielsweise stellen in einem musikalischen Erzähltheater ihr Bilderbuch „Ich bin doch keine Zuckermaus“ für Kinder von vier Jahren an vor. Mit dabei ist auch die Esslinger Schriftstellerin und Dramaturgin Anja Massoth, der es auch mit ihrem neuesten Roman „Süßer Winterweihnachtskuss“ gelingen wird, Jugendliche für das Lesen zu begeistern.

Für die Kinder- und Jugendveranstaltungen ist der Eintritt frei

Programm
Das detaillierte Veranstaltungsprogramm der Lesart ist im Internet unter der Adresse www.stadtbuecherei.esslingen.de abrufbar. Außerdem liegt in der Stadtbücherei ein ausführliches Programmheft aus.

Karten
Der Kartenvorverkauf für die Lesart beginnt am Donnerstag, 27. Oktober, um 10 Uhr. Tickets können unter den Telefonnummern 07 11/35 12 34 44 (Anrufbeantworter) und 07 11/35 12 33 33 sowie per E-Mail, lesart@esslingen.de, bestellt werden.

Preise
Der Eintritt zu den Kinder- und Jugendveranstaltungen ist frei. Die Karten für die Abendveranstaltungen kosten 8 Euro, die Veranstaltung am 19. November mit Max Goldt kostet 12 Euro. Die in der Bücherei erhältliche Dauerkarte kostet 70 Euro.

Orte
Die Lesungen werden an verschiedenen Orten in der Stadt gehalten. Unter anderem gibt es auch Veranstaltungen in Schulen und im Bücherbus.