Beim Radbasar in der Schelztorhalle herrscht großer Andrang. Vor allem günstige Drahtesel sind gefragt. Gebrauchträder, die sonst wohl auf den Markt gekommen wären, sind zuletzt an Asylbewerber verschenkt worden.
Esslingen - Vor dem Eingang zur Schelztorhalle hat sich am Samstagvormittag eine lange Schlange gebildet. Jeder der Anstehenden will zu den ersten gehören, um beim Esslinger Radbasar des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) das erhoffte Schnäppchen zu machen.
Die Nachfrage nach gebrauchten Fahrrädern übersteige das Angebot, berichtet der Geschäftsführer des ADFC-Kreisverbands, Mathias Rady. Rund 120 Räder stehen diesmal zum Verkauf. „Wir hatten auch schon Jahre mit 200 Rädern“, erklärt Rady. Für den Rückgang nennt der Geschäftsführer vor allem einen Grund: Viele Gebrauchträder seien von privater Seite aus an Asylbewerber verschenkt worden und stünden somit für die verschiedenen Radbörsen nicht mehr zur Verfügung.
Kinderfahrräder verkaufen sich am Besten
Dennoch gibt es an diesem Tag in der Schelztorhalle eine breite Palette von Fahrzeugen. Von Trekking-Rädern über Mountainbikes, Tretroller bis hin zu Pedelecs, E-Bikes und sogar Einräder reicht das Angebot. Eltern sind auf der Suche nach günstigen Drahteseln für ihre Sprösslinge. „Kinderfahrräder gehen immer gut“, sagt Mathias Rady. Viele Kunden besuchten die Radbasare auch auf der Suche nach einem Zweitrad, um damit beispielsweise den Weg zum Bahnhof zurückzulegen. Entsprechend groß ist die Nachfrage im unteren Preissegment bis zu 100 Euro.
Zwar stehen in der Halle auch teurere Räder, eines davon ist für 600 Euro ausgezeichnet. Doch aus Erfahrung weiß Mathias Rady, dass dieses Rad hier nur schwerlich einen Käufer finden wird. Er erinnert sich an einen vergangenen Radbasar, bei dem ein Karbonrad für 1400 Euro ebenfalls nicht verkauft wurde. Wer solch hochwertige Räder sucht, geht in der Regel gleich in den Fachhandel, so Rady.
ADFC lockt mit Touren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade
Die Kunden des Radbasars in der Esslinger Stadtmitte bekommen auf Wunsch auch eine kompetente Beratung durch Mitglieder des ADFC. Sämtliche Fahrräder, die in der Schelztorhalle zum Verkauf angeboten werden, sind in einem funktionsfähigen und sauberen Zustand.
Der Fahrrad-Club nutzt den Basar zudem, um über Themen rund ums Rad zu informieren. Am Eingang gibt es einen Infostand mit Flyern und Broschüren. Interessierte finden hier auch das Programm des ADFC-Kreisverbands mit Veranstaltungen und Touren, die auf unterschiedliche Zielgruppen zugeschnitten sind.
Zehn Prozent des Verkaufserlöses gehen in die Vereinskasse
Regeln
Wer ein gebrauchtes Fahrrad auf dem Radbasar des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) verkaufen möchte, muss als erstes eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von drei Euro entrichten. Den Preis setzt der Verkäufer selber fest. Wird ein Fahrrad verkauft, behält der ADFC zehn Prozent des Verkaufserlöses für sich. Mit diesem Geld bessert der Fahrrad-Club die Vereinskasse auf.
Termine
Der nächste ADFC-Radbasar findet am 1. April in der Radfahrerhalle in Ostfildern-Kemnat, Panoramastraße 71 statt. Die Annahme ist von 9.30 bis 11, der Verkauf von 11.30 bis 12.30 Uhr.