Der herrliche Herbstwald entschädigt die Läufer für die anspruchsvolle Strecke. Foto: Michael Steinert

Der Schurwaldlauf zählt gleichzeitig als Stadtmeisterschaft. Bei herrlichem Wetter haben wieder zahlreiche ambitionierte Sportler, aber auch viele Freizeitläufer die 10 000-Meter-Strecke in Angriff genommen.

Esslingen - Mehr als 400 Teilnehmer haben am Sonntagmorgen die Chance genutzt, und haben an der diesjährigen Ausgabe des Schurwaldlaufs teilgenommen, der gleichzeitig als Esslinger Stadtmeisterschaft zählt. Hier gibt es die Auflösung, warum sie einmal mehr eine richtig gute Entscheidung getroffen haben – auch wenn es die letzten der zehn Kilometer in sich haben.

Beim Schurwaldlauf herrscht eine sympathisch-familiäre Atmosphäre. Der Moderator Ralf Heer von der Turnerschaft Esslingen nennt fast jeden, der das Ziel erreicht. Und auch kleinere Pannen werden weggelächelt: Was macht es aus, dass das mit dem Startschuss, den der Schurwaldlauf-Erfinder, Willi Scheuter, hätte abgegeben wollen, nicht geklappt hat? Im nächsten Jahr gibt es bei der 38. Ausgabe ja die Möglichkeit, es besser zu machen.

Also: die hat es in sich. Sie fängt gemütlich ebenerdig an, verführt dann – bis Kilometer vier tendenziell abfallend – Neulinge des Schurwaldlaufs, zu schnell zu sein, was sich dann bitterlich rächt. Denn schon der Anstieg bis Kilometer fünf hat es in sich, ist aber noch gar nichts gegen das Auf und Ab auf der zweiten Streckenhälfte. Besonders zwei steile Stiche kurz vor Kilometer acht und kurz nach Kilometer neun bringen nicht nur Hobbyläufer aus der Puste.

Entschädigt werden die Teilnehmer jedoch durch die wunderbare Umgebung, in der der Schurwaldlauf stattfindet. Nach einem Kilometer asphaltierter Strecke geht es auf geschotterten Wegen in den herrlich herbstlich glänzenden Schurwald. Und wer nicht ganz an seine körperlichen Grenzen geht, bekommt ein Walderlebnis geboten, wie es schöner nicht gemalt sein könnte.

Zugegeben, es ist eigentlich nicht schön, erst ein bisschen mehr als die Hälfte gelaufen zu sein, wenn der Sieger bereits wieder im Georgii-Stadion eintrifft. Aber wer ziemlich langsam ist, hat den unschätzbaren Vorteil, diese wunderbare Natur in fast vollständiger Ruhe genießen zu können.

Dafür können die Organisatoren nun nichts. Aber am Sonntag herrschte wieder Kaiserwetter auf den Schurwaldhöhen. Bessere Laufbedingungen gibt es nicht.

Sieger hat es in diesem Jahr natürlich auch gegeben. Bei den Frauen war einmal mehr die Vorjahressiegerin Christine Sigg-Sohn nicht zu stoppen. Sie bewältigte die zehn Kilometer in 39:10 Minuten und sicherte sich damit nicht nur den Tagessieg bei den Frauen. Sie darf sich auch ein weiteres Jahr Esslinger Stadtmeisterin nennen. Denn der Schurwaldlauf ist seit 31 Jahren gleichzeitig die Stadtmeisterschaft. Bei den Männern konnte sich Martin Frank vom TV Zell in 34:04 Minuten durchsetzen. Eigentlich ist Frank Trainer beim TV Zell, dieses Mal hat er es seinem Laufnachwuchs aber noch einmal so richtig gezeigt.