In die umgebaute Eschenriedschule sollen bald bis zu 80 Flüchtlinge einziehen. Foto: factum/Bach

Die Eschenriedschule ist zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut worden. Die ersten der neuen Bewohner sollen in der kommenden Woche einziehen.

Böblingen - Der Umbau der Sindelfinger Eschenriedschule zur Flüchtlingsunterkunft ist abgeschlossen. Das teilte die Stadt Sindelfingen am Donnerstag mit. Zeitlich befristet auf drei Jahre sollen bis zu 80 Personen in den leer stehenden Klassenräumen der ehemaligen Schule unterkommen. „Damit entsteht die erste Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Zuständigkeit der Stadt Sindelfingen“, sagt die Stadtsprecherin Nadine Izquierdo.

Die Schule werde für die Anschlussunterbringung der Flüchtlinge genutzt. Das bedeute, dass sich die Menschen bereits seit einiger Zeit im Landkreis aufhielten und nun „ihren Lebensmittelpunkt in unserer Stadt finden“, erklärt Izquierdo. Als Bewohner sind ihr zufolge vor allem Familien vorgesehen. Die ersten sollen am kommenden Dienstag, 25. April, in der alten Schule einziehen.

Fahrradwerkstatt und Kinderspielzimmer

Der Umbau der Eschenriedschule hat im vergangenen November begonnen, nachdem der Gemeinderat in seiner Sitzung am 26. Juli 1,4 Millionen Euro für die Umwandlung in eine Unterkunft bereitgestellt hatte. Im Zuge dieser Arbeiten wurden die alten Klassenzimmer durch Trennwände in je zwei separate Unterkünfte aufgeteilt. Sie bieten Platz für je eine Familie. Zwischen den Trennwänden verläuft ein Flur, in dem sich ein Waschbecken befindet, welches beiden Familien zur Verfügung stehe, erläutert Izquierdo. „Zusätzlich dazu gibt es Gemeinschaftsküchen und -waschräume für die neuen Bewohner.“ Zur Betreuung der Flüchtlinge sollen zwei Flüchtlingsberaterinnen ein Büro in der Eschenriedschule beziehen. Ein Hausmeister wird sich um das Gebäude kümmern. Ehrenamtliche des Arbeitskreises Asyl wollen Deutschunterricht anbieten und eine Fahrradwerkstatt sowie ein Kinderspielzimmer einrichten.

Bevor die Eschenriedschule zur Flüchtlingsunterkunft umgewandelt wurde, hatte es eine Informationsveranstaltung für die Anwohner gegeben. Die Diskussion sei sehr konstruktiv verlaufen, sagt Izquierdo: „Die Menschen waren neugierig und wollten wissen, wie sie helfen können.“

Wer sich ein Bild von der neuen Unterkunft machen möchte, hat dazu am Samstag, 20. Mai, Gelegenheit: Von 11 bis 13 Uhr bietet die Stadt einen Tag der offenen Tür an, bei dem die Besucher überdies die Möglichkeit haben, mit den Bewohnern zu sprechen und so auch Berührungsängste abzubauen, sagt Nadine Izquierdo. „Denn das sind ganz normale Leute.“

Besichtigung der neuen Unterkunft

Die Turnhalle der Schule war in der Vergangenheit bereits als provisorische Flüchtlingsunterkunft genutzt worden. Ende vergangenen Jahres zogen die Bewohner aber aus. Diese Notunterkunft sei vom Landkreis betrieben worden, erklärt Izquierdo. Insgesamt hatte es acht solcher provisorischer Wohnheime gegeben, darunter auch die Sporthalle des Leonberger Berufsschulzentrums und die Halle der Böblinger Mildred-Scheel-Schule.