Deos, die Aluminiumchlorid enthalten, blockieren die Schweißdrüsen vorübergehend. Sie können jedoch die Haut reizen und sind auch sonst nicht unumstritten. Foto: Fotolia

Die Ursachen übermäßigen Schwitzens können vielfältig sein. Nicht nur Frauen in den Wechseljahren leiden an solchen Hitzewallungen. Abhilfe versprechen mehrere Methoden - eine Auswahl.

Stuttgart - Frühlingserwachen? Endlich sommerliche Temperaturen? Es gibt kaum etwas, was Gisela Berger (Name von der Redaktion geändert) mehr fürchtet als Hitze. Denn heiß ist es ihr sowieso. Berger schwitzt – extrem. Vor allem nachts. In manchen Nächten muss sie sich nicht nur ein- bis zweimal trockene Sachen anziehen. Sie muss auch das Bett neu überziehen, weil die Bettwäsche komplett nass geschwitzt ist. Auch tagsüber leidet die Lehrerin, 54, an heftigen Schweißausbrüchen. Etwa dann, wenn sie vor ihrer Klasse steht und die Schüler lautstark zu meutern anfangen. Dann rinnt ihr manchmal der Schweiß über das Gesicht, tropft von der Nase. „Ein Albtraum“, sagt sie, „ich schäme mich dafür.“

Schwitzen ist eine ganz normale – und lebensnotwendige – Körperfunktion, um die Körpertemperatur konstant zu halten. Bei manchen Menschen ist die Schweißproduktion allerdings sehr stark ausgeprägt. Das kann viele Gründe haben, erklärt der Stuttgarter Hautarzt Ralf Merkert, Mitglied der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland. „Eine Möglichkeit ist eine echte Hyperhidrose, also eine genetisch bedingte Krankheit, bei der der Körper permanent übermäßig Schweiß produziert.“

Am häufigsten seien bei einer Hyperhidrose Handflächen und Fußsohlen betroffen, manche Patienten hätten aber auch ständig nasse Achselhöhlen oder einen feuchten Kopf. „Übermäßiges Schwitzen kann aber auch als Nebenwirkung von Drogenmissbrauch oder Medikamenten wie Antidepressiva auftreten, bei Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen oder Krebs“, sagt Merkert. Oder, wie bei Gisela Berger, durch einen Hormonhaushalt, der in den Wechseljahre aus dem Gleichgewicht geraten ist. In dieser Lebensphase haben viele Frauen mit Begleiterscheinungen wie Schweißausbrüchen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme oder Depressionen zu kämpfen.

Zur Abhilfe gegen übermäßiges Schwitzen gibt es folgende Möglichkeiten: