Cyberattacken nehmen auch in Deutschland immer mehr zu. Foto: dpa

Einer Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young zufolge, nehmen viele Firmen in Deutschland die Gefahr von Cyber-Angriffen nicht ernst genug.

Stuttgart - Viele Firmen nehmen die Gefahr von digitalen Angriffen einer Studie zufolge auf die leichte Schulter. Wie aus einer Umfrage der Beratungsgesellschaft Ernst & Young hervorgeht, bewerten zwei Drittel der deutschen Unternehmen das Risiko von Datenklau und Cyberattacken als niedrig. Befragt wurden 450 Führungskräfte aus verschiedenen Branchen wie Finanzen, Energie und Handel.

„Die anhaltende Sorglosigkeit vieler Unternehmen überrascht“, erklärte Bodo Meseke, Digitalexperte von Ernst & Young. Viele Firmen gingen geradezu „fahrlässig“ mit der Cybergefahr um. So hielten vier von fünf Unternehmen (82 Prozent) die eigenen Schutzvorkehrungen für ausreichend, obgleich die Unternehmen häufig eher konventionell auf Firewalls, Antivirensoftware und gute Passwörter setzten. Solche Vorkehrungen könnten Hacker aber minutenschnell umgehen, warnt Meseke. „Wer sensible Firmen- oder Kundendaten auf seinen Servern hat, sollte unbedingt strengere Sicherheitsvorkehrungen einführen.“

Anspruchsvollere Software zum Schutz vor Hackern leiste sich nur knapp ein Drittel der Firmen (30 Prozent). Noch ein Grund für Sorgenfalten: Jeder fünfte Hackerangriff und Datenklau (21 Prozent) wurde nur zufällig entdeckt - für Meseke ein Beleg für eine hohe Dunkelziffer.