Rund 40 Bürger sind der Einladung der Stadtplaner gefolgt. Foto: Sägesser

Dafür, dass sich laut Stadt nichts verändert, wird ein großer Aufwand betrieben. Das finden einige der Bürger, die zum Erörterungstermin in Heumaden gekommen sind. Es geht um eine Verschärfung des Baurechts.

Heumaden - Das Misstrauen saß mit im Raum. Einige der rund 40 Zuhörer hatten Mühe zu verstehen, warum die Stadt Stuttgart einen so großen Aufwand betreibt. Wenn sich wirklich – wie von den drei Vertreterinnen des Stadtplanungsamts immer wieder betont – doch gar nichts verändert, warum dann das Ganze? Diese Frage schwang am vergangenen Montagabend nicht nur mit, sie wurde auch immer wieder gestellt. Beim Erörterungstermin zum Bebauungsplanverfahren für einen Streifen am östlichen Rand des Sillenbucher Stadtteils Heumaden.

Pläne liegen bis zum 8. Juni aus

Vergangene Woche haben die Stadträte das Prozedere offiziell losgetreten, indem sie den Aufstellungsbeschluss fassten. Dabei handelt es sich um den ersten von sieben Schritten im Verfahren. Zum zweiten Schritt gehört, dass die Bürger zu Wort kommen. Eine Möglichkeit war der Termin im Gemeindehaus an der Bockelstraße; die Leute können sich die Pläne aber bis zum 8. Juni anschauen und Anregungen einreichen.

Es gibt verschiedene Pläne für den Ortsrand dort. Einer – aus den 1920er-Jahren – sieht beispielsweise eine Straße südlich der Schwendestraße sowie weitere Häuser vor. Beides soll nach dem Willen der Stadt endgültig Geschichte sein. Sie möchte den Hang unterhalb der Schwendestraße der Natur zuschlagen. „Hier geht es um neue, zusätzliche Bebauung“, sagte Susanne Frucht vom Stadtplanungsamt.

Sowohl die Gärtnerei Gehrung, die dort Gewächshäuser hat, als auch die Kleingärtner sorgen sich nämlich, dass sie künftig kaputte Bauten nicht mehr ersetzen dürften. Entsprechend viele Fragen hatte Matthias Kull, der Geschäftsführer der Gärtnerei. „Es heißt immer, die Fläche soll der Natur zurückgegeben werden, was bedeutet das?“, fragte er. „Das ist rein planungsrechtlich“, antwortete Frucht. Und das sei letztlich auch der Grund, weshalb die Stadt überhaupt aktiv werde. Frucht verglich die Situation mit einem unaufgeräumten Schreibtisch. Es gehe letztlich um nichts anderes als um eine Harmonisierung der Vorgaben. „Das ist unser Job.“ Deshalb der Aufwand.

Infos für Interessierte:

Wer sich die Unterlagen anschauen möchte, kann dies bis zum 8. Juni tun. Dafür gibt es drei Möglichkeiten. Die Pläne liegen im Bezirksrathaus, Aixheimer Straße 28, und im Stadtplanungsamt, Eberhardstraße 10, zu den jeweiligen Öffnungszeiten aus. Sie stehen auch unter www.stuttgart.de/planauslage.