Ilja Nadelson, Georg Steinebrunner und Konstantin Ditschuneit und Paul Schmid (von links) mit ihrer Erfindung. Foto: Jedrzejczak

Vier Schüler des Paracelsus-Gymnasiums haben bewiesen, dass Tüftler in ihnen stecken. Sie haben einen Roboter programmiert und damit am Roborace-Wettbewerb der Uni Stuttgart mitgemacht. Sie schafften es ins Finale und holten schließlich den dritten Platz.

Plieningen - Die Erfindung kurvt allein herum und überwindet Hügel. „Das ist immer eine Herausforderung und ein tolles Gefühl, wenn der Roboter dann wirklich fährt“, sagt Georg Steinebrunner, und seine Freunde nicken zustimmend. Georg Steinebrunner, Paul Schmid, Ilja Nadelson und Konstantin Ditschuneit – die zwischen 16 und 18 Jahre alt sind – haben mit ihrer Tüftelei jüngst den dritten Platz beim Roborace-Wettbewerb gemacht.

Mit Lego hat das alles nichts mehr zu tun

Mit Legobaukästen hat vor vielen Jahren alles angefangen. „Gerade zur Weihnachtszeit habe ich immerzu gebaut“, erinnert sich Paul Schmid. Seinen Mitschülern am Paracelsus-Gymnasium ging es ähnlich. Bis heute. Doch mit Lego hat das nichts mehr zu tun. Sie programmieren nun Roboter. Dass die Vier etwas drauf haben, haben die Teilnehmer der Schüler-Ingenieur-Akademie, kurz SIA (siehe Infokasten), beim Roborace-Wettbewerb der Uni Stuttgart bewiesen. Die Aufgabe war, dass die Roboter unter dem Titel „Eierlauf“ eine Kugel durch einen Hindernisparcours sicher ins Ziel bringen mussten.

In die Maschine, die die Plieninger Gymnasiasten an den Start schickten, bauten sie für den Wettbewerb zwei entscheidende Sensoren ein: einen Farb- sowie einen Gyrosensor. Ersterer erkennt eine Linie auf einer Strecke, wodurch der Roboter nicht vom Weg abkommt. Der zweite Sensor gleicht Bewegungen aus, damit die Ballhalterung auch während der Fahrt in der richtigen Position verharrt. „Die Halterung muss über der Drehachse angebracht werden und zwar möglichst niedrig“, erklärt Paul Schmid.

Die SIA-Teilnehmer haben etwa fünf Tage gebraucht, um ihren Roboter zu dem zu machen, was er heute ist. Änderungen waren anfangs an der Tagesordnung. „Irgendwann bekommt man ein Gefühl für den Roboter, doch erst war es einfach reines Probieren“, sagt Paul Schmid.

Drei Teams stehen im Finale

Ihre beharrliche Arbeit zahlte sich aus: Die vier jungen Männer schafften den Einzug ins Finale des Roborace-Wettbewerbs. Um dort hinzukommen, mussten die Roboter von jedem Team den Parcours zweimal durchlaufen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schafften es die Plieninger Schüler auf den zweiten Platz und damit in die Endrunde.

Hier hatten sie noch zwei Kontrahenten: ein Studenten- und ein Mädchenschülerteam. „Im Finale entschied sich unser Roboter, zehn Zentimeter vorm Ziel seine Kugel zu verlieren“, erzählt Konstantin Ditschuneit. So erreichten die Plieninger Schüler schließlich nur den dritten Platz. „Aber wir wissen, dass wir Zweiter hätten werden können“, sagt Ilja Nadelson. Trotz ihres Wunsches, den Wettbewerb mit Silber zu verlassen, sehen es die vier Plieninger Schüler als einen großen Erfolg, unter den besten drei von insgesamt 60 Teams zu sein. Zumal die Gewinner, das Studententeam, sozusagen technische Experten waren: Sie studieren Mechatronik.

„Dass wir den Ball am Ende verloren haben, war eben schade“, ergänzt Steinebrunner. Mittlerweile sitzen die vier Freunde in ihrem SIA-Kurs bereits an einem anderen Projekt. Die Jungs waren übrigens nicht die Einzigen vom Paracelsus-Gymnasium, die bei dem Wettbewerb dabei waren. Ein zweites Team erreichte Platz 15.