Uwe Hoppe Foto: promo

Adolf Hitler taucht wieder auf im Berlin des Jahres 2011: Damit hatte Timur Vermes mit seinem Buch „Er ist wieder da“ einen Bestseller-Erfolg, der auch verfilmt wurde. Jetzt ist dieses Stück auch im Theater der Altstadt am Feuersee zu sehen.

Stuttgart - Herr Hoppe, es gibt ja den Spielfilm über das Auftauchen von Adolf Hitler in Berlin im Jahre 2011. Wie sehr hat Sie dieser in Ihrer Bühnenarbeit beeinflusst?
Gar nicht. Der Film von 2015 bewegt sich ja ziemlich weit weg vom Buch, wir wollten aber viel näher ran an den Roman von Timur Vermes. Das war eine wichtige Voraussetzung, dass wir überhaupt die Aufführungsrechte für unsere spezielle Bühnenfassung vom Verlag bekommen haben.
Was hat Sie dann gereizt an der Umsetzung dieses Stoffes?
Der allgemein stattfindende Rechtsruck quer durch die Gesellschaft, der sich ja schon seit längerem beobachten lässt. Die Verführbarkeit der Nazi-Ideologie funktioniert ganz offensichtlich wieder, vor allem dann, wenn sie im komischen Gewand daherkommt. Wir hatten ja nun schon einige Probeaufführungen vor Besuchern, das Resultat war zum Teil erschreckend. Das war für die Schauspieler, auch für mich schockierend, nach der Aufführung auch für die Besucher selbst. Da ist das Theater eben auch direkter als ein Roman, den man auch mal zur Seite legen kann, wenn es einem gerade mal zuviel wird. Und im Theater steht eben noch mehr die Handlung im Vordergrund als in einer literarischen Vorlage.
Reinhold Weiser spielt bei Ihnen Hitler. Wie geht er denn damit um?
Wir bemühen uns da um größtmögliche Authentizität, haben deshalb ausführlich Aufnahmen studiert, die Hitler vor allem als einen Privatmann in einem kleinen Rahmen zeigen. Wir vermeiden es, aus ihm eine Karikatur oder Witzfigur zu machen, als Vorbild wäre da eher der Schauspieler Bruno Ganz als Hitler zu nennen. Er zeigt den Irrsinn als Normalität.

Premiere an diesem Freitag um 19.30 Uhr. Karten für Aufführungen vor allem von Juni an unter 07 11 / 66 155 34 64.