Die ausgewählte Idee: Neben dem Landtag geht’s runter zum Besucherzentrum. Foto: StN

Das neue Besucher- und Medienzentrum des Landtags soll vom Büro Henning Larsen architects (Kopenhagen/München) geplant werden. Dieses Ergebnis hat nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten der Architektenwettbewerb für dieses Projekt des Landes gebracht.

Stuttgart - Das neue Besucher- und Medienzentrum des Landtags soll vom Büro Henning Larsen architects (Kopenhagen/München) geplant werden. Dieses Ergebnis hat nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten der Architektenwettbewerb für dieses Projekt des Landes gebracht.

Das Preisgericht entschied sich mit großer Mehrheit für den einzigen Entwurf, der einen eigenen Zugang für einen unterirdischen Neubau vorsieht: Auf dem heutigen Grünstreifen zwischen Landtagsgebäude und B 14 soll ein rundes Eingangsbauwerk mit Treppenstufen in den Boden gebaut werden, das an ein Amphitheater erinnert. Nur der Aufzugsschacht wird die Erdoberfläche überragen. Die beiden Konkurrenzmodelle sahen vor, dass man nur durch das Landtagsgebäude ins unterirdische Zentrum kommt.

Angetan waren vom Entwurf des Büros Larsen dem Vernehmen nach besonders die Vertreter von Landtag und Stadt Stuttgart. Die Vorteile: Der Neubau wird deutlich markiert. Die jährlich rund 40.000 Besucher des Parlaments müssen nicht durch Sicherheitsschleusen im Landtag gelotst werden, wenn sie zu Informationsveranstaltungen oder Ausstellungen wollen und nicht in den Plenarsaal. Neben den Besuchern werden Journalisten von dem Neubau profitieren, weil sie bessere Arbeitsräume erhalten.

Zusätzliche Kosten von zehn bis zwölf Millionen Euro

Weniger angetan vom Larsen-Entwurf waren offenbar die Vertreter der Bauverwaltung des Landes und andere Bauexperten in der Jury. Sie konnten den Ausgang des Wettbewerbs aber nicht mehr korrigieren. So wurde nicht nur das Braunschweiger Büro KSP Jürgen Engel Architekten auf einen der folgenden Plätze verwiesen, sondern auch das Büro Staab Architekten. Diese Berliner Planer haben nicht nur das neue Innenministerium mit einem bemerkenswerten Innenleben konzipiert, sie sind auch beauftragt, bis Herbst 2015 das Landtagsgebäude energetisch zu sanieren und Licht in den Plenarsaal zu bringen. Voraussichtliche Kosten: bis zu 47 Millionen Euro. Für das Besucherzentrum waren schon vor dem Architektenwettbewerb zusätzliche Kosten von zehn bis zwölf Millionen Euro genannt worden.

Das Büro Larsen ist seit 2011 mit 25 Mitarbeitern in München tätig und hat 2012 den Zuschlag erhalten für die Planung des neuen Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung, das im Vaihinger Engineering-Park Step entsteht. Das Büro Kopenhagen entwarf unter anderem das futuristische Konzerthaus Harpa in Reykjavík.