Julia Hilgendorff (links) und Niuscha Klein nähen gemeinsam Engel- oder Schafskostüme. Bei all der Arbeit lachen sie auch gern und viel. Foto: Cedric Rehman

Vier Sillenbucherinnen haben sich zusammengetan, um die Kostüme für das Krippenspiel an Heiligabend in der Gemeinde Sankt Michael neu zu nähen. Sie wollen so den Kindern in der Kirchengemeinde eine Freude machen.

Sillenbuch - Auf dem Wohnzimmertisch von Niuscha Klein stehen Lebkuchen und Gutsle zur Stärkung. Niuscha Klein beugt sich über den Stoff, den sie auf dem Tisch ausgebreitet hat. Sie misst ab, wie viel sie davon für das Kostüm braucht, das sie nähen will. Julia Hilgendorff macht eine Pause und erzählt, warum die beiden Frauen sich die Mühe machen. „Die Kostüme für das Kinderkrippenspiel an Heiligabend in Sankt Michael sind in die Jahre gekommen. Da haben wir uns überlegt, wir wollen selbst etwas tun, damit alles wieder schön aussieht“, sagt sie.

Vier Sillenbucherinnen haben sich zusammengetan. Sie wollen in den nächsten Wochen gemeinsam alte Kostüme ausbessern oder gleich neue nähen.

Nicht alle sind in der Gemeinde aktiv

Der Impuls dazu sei aus dem Team für die Kinderkirche gekommen, erzählt Julia Hilgendorff. Aber nicht alle, die gemeinsam zu Nadel und Faden greifen, sind auch für die Kinderkirche aktiv. Niuscha Klein beispielsweise wurde einfach gefragt, ob sie mitmachen wolle. „Wir kennen uns eben alle auch privat“, sagt sie. Für die Aufführung am 24. Dezember engagiere sie sich gerne. „Das Krippenspiel macht den Kindern jedes Jahr großen Spaß“, sagt sie.

Die vier Frauen haben sich vorgenommen, an mehreren Abenden die Kostüme für Maria, Josef und die anderen Protagonisten der Weihnachtsgeschichte zu schneidern. Da alle zumindest in Teilzeit berufstätig sind, ginge es nicht anders, sagt Hilgendorff. „Außerdem haben wir Kinder, das ist dann ein Vollzeitjob“, sagt sie. Also werden die vier sich eben nach der Arbeit treffen und einige Stunden über ihren Nähmaschinen sitzen. Meist werden aber nur zwei oder drei von ihnen an den Kostümen arbeiten, vermutet Hilgendorff. „Wahrscheinlich haben nicht immer alle am selben Abend Zeit“, sagt sie.

Informationen aus dem Internet

Alle vier Frauen sind geübt im Nähen, haben aber noch keine Erfahrungen mit Kostümen für ein Krippenspiel. „Wir haben uns im Internet informiert, wie sie aussehen könnten“, sagt Niuscha Klein. Die Kostüme müssten auch nicht bei jedem perfekt sitzen. „Sie werden ja auch nur einmal im Jahr getragen“, sagt sie.

Die einzigen Kostüme, an die sich die Sillenbucherinnen nicht heranwagen werden, sind die Kostüme für die römischen Soldaten. „Das ist zu aufwendig. Deshalb werden wir die Römerkostüme bestellen“, sagt Niuscha Klein. Die Kosten für die Stoffe der übrigen Kostüme sind bereits über eine Kollekte am vergangenen Wochenende erbracht. Jetzt hoffen die Sillenbucherinnen, dass es noch weitere Spenden für die Ausstattung der Römer geben wird.