Damit das Repair Café funktioniert, braucht es nur Werkzeug und ein paar Freiwillige mit handwerklichem Geschick. Foto: dpa-tmn

Wer etwas Kaputtes hat und es selbst nicht reparieren kann, findet dafür am Samstag im Hallschlag eine Lösung. Fünf Institutionen organisieren dort erstmals ein Repair Café. Vom Sockenstopfen bis zur Radioreparatur ist fast alles möglich.

Bad Cannstatt - Das Stadtteilbüro der Sozialen Stadt verwandelt sich am Samstag in eine Werkstatt. Ob Kleidung, Elektrogeräte, kleine Möbelstücke oder Spielzeug – wer etwas Kaputtes hat und es selbst nicht reparieren kann, hat dazu an der Düsseldorfer Straße die Möglichkeit. Fünf Institutionen organisieren dort erstmals ein Repair Café. Vom Sockenstopfen bis zur Radioreparatur ist fast alles möglich.

Initiative gegen Sperrmüll

Reparieren statt Wegwerfen ist das Motto des Repair Cafés, das sich in vielen Städten bereits etabliert hat. „Viele Menschen haben daheim kein Werkzeug“, sagt Hans-Peter Ritter von der Mobilen Jugendarbeit Hallschlag. Gemeinsam mit der Evangelischen Gesellschaft, der Freikirche Evangelium für Alle, der Gemeinnützigen Gesellschaft für Schulung und berufliche Reintegration und dem Projekt Soziale Stadt Zukunft Hallschlag hat die Einrichtung die Idee entwickelt. Vieles werde mangels Alternativen weggeworfen, erzählt Ritter. Das Repair Café sei „quasi eine Initiative gegen Sperrmüll“.

Konkret werden am Samstag drei Tische mit den drei Bereichen aufgebaut: Textilien, kleine Möbel und Spielzeug sowie Kleinelektronik. Privatpersonen und Einrichtungen haben das Werkzeug gespendet, und es werden Experten zu den jeweiligen Bereichen da sein. Neben dem Reparieren geht es laut Ritter um noch mehr: „Es ist ein nachbarschaftliches Ereignis, man kann zusammen Kaffee trinken, sich unterhalten und sich gegenseitig helfen“, sagt der Sozialpädagoge.

Aktion ist „ein Versucherle“

Ob das Repair Café zu einer festen Einrichtung wird, hängt von der Resonanz ab. Zum einen braucht es genug Menschen, die das Angebot nutzen, und auf der anderen Seite ausreichend Talente mit handwerklichem Geschick, die sich ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Der Termin am Samstag „ist quasi ein Versucherle“, sagt Ritter. Das Ziel wäre es, dass die vier Institutionen mit einigen organisierten Terminen den Anschub geben. „Danach soll sich das Projekt aus bürgerschaftlichem Engagement tragen.“

Die drei Thementische, mit denen die Organisatoren am Samstag starten sind nach den Worten von Ritter nicht verbindlich. Wenn es einen Bedarf für andere Dinge gäbe – wie zum Beispiel Fahrradreparaturen –, könnte auch in diese Richtung nach Partnern mit entsprechenden Kenntnissen und der richtigen Ausrüstung gesucht werden.