In der Region Stuttgart gibt es bisher 29 Windräder (im Bild auf dem Grünen Heiner in Weilimdorf), bis 2020 sollen bis zu 300 weitere folgen Foto: Max Kovalenko

Zwei Drittel aller Genehmigungsverfahren für Windräder im Land spielen im Regierungsbezirk Stuttgart. Das Umweltministerium lässt nun die Verteilung der Arbeitsbelastung in den vier Regierungspräsidien und den daraus folgenden Personalbedarf überprüfen.

Stuttgart - Die Flut der Windräder für die geplante Energiewende lässt zwar immer noch auf sich warten, doch in mancher Behörde brummt es bei dem Thema. 248 Genehmigungsverfahren laufen nach Informationen unserer Zeitung derzeit im Land. Am stärksten sind die Beamten im Regierungspräsidium Stuttgart gefordert.

„Die personelle Situation in diesem Bereich ist sehr angespannt“, bestätigt der Sprecher der Behörde, Robert Hamm. Der Grund: „Wir ächzen unter der Last der Widersprüche.“ Im vergangenen Jahr habe die Genehmigungsbehörde, deren Zuständigkeitsbereich von Wiesensteig (Kreis Göppingen) bis Wertheim bei Würzburg reicht, 80 von insgesamt 94 Windrädern in Baden-Württemberg genehmigt.

Zurzeit lägen 160 von 248 laufenden Verfahren auf den Schreibtischen in Vaihingen. Das bedeutet, dass 64 Prozent aller Pläne für neue Windräder auf einen von vier Regierungsbezirken entfallen. „Wo es viele Anträge gibt, gibt’s auch viele Widersprüche“, sagt Hamm. Allein im vergangenen Jahr seien 81 abgearbeitet worden.

Das Problem, dass die Stuttgarter Behörde in Sachen Windkraft alle Hände voll zu tun hat, während es bei den Kollegen in Freiburg, Karlsruhe und Tübingen diesbezüglich eher ruhig zugeht, ist im Umweltministerium bekannt.

Der Stuttgarter Regierungspräsident Johannes Schmalzl hat es der Behörde von Minister Franz Untersteller (Grüne) bereits vorgetragen. „Wir haben ein Konzept unter Federführung des Regierungspräsidiums Stuttgart in Auftrag gegeben, in dem die Arbeitsbelastung dargestellt wird“, räumt Unterstellers Sprecher Ralf Heineken ein. „Am Ende wird man sehen, was personell vielleicht noch nötig ist, um bei den Verfahren schneller vorwärts zu kommen“, so Heineken. In Baden-Württemberg sind im vergangenen Jahr gerade mal sieben Windräder in Betrieb gegangen.