Dem SPD-Kreisvorsitzenden Dejan Perc geht die Energiewende in Stuttgart zu langsam Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der Umstieg von endlichen fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas geht den Sozialdemokraten in Stuttgart zu langsam. Die Landeshauptstadt müsse Zeichen setzen mit einer klaren Struktur, personell gestärkten Stadtwerken und Zuschüssen für sparsame Anlagen wie zum Beispiel der Kraft-Wärme-Kopplung, fordert die SPD. Die Genossen wollen bei ihrer Kreiskonferenz am 20. Juli ein entsprechendes Positionspapier verabschieden. An dem Termin werden auch die Kandidaten für die Landtagswahl bestimmt.

Stuttgart - Der Umstieg von endlichen fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas geht den Sozialdemokraten in Stuttgart zu langsam. Die Landeshauptstadt müsse Zeichen setzen mit einer klaren Struktur, personell gestärkten Stadtwerken und Zuschüssen für sparsame Anlagen wie zum Beispiel der Kraft-Wärme-Kopplung, fordert die SPD. Die Genossen wollen bei ihrer Kreiskonferenz am 20. Juli ein entsprechendes Positionspapier verabschieden. An dem Termin werden auch die Kandidaten für die Landtagswahl bestimmt.

Um für die Energiewende handeln zu können müsse auch das Fernwärmenetz in den Besitz der Stadt, fordert SPD-Kreisvorsitzender Dejan Perc am Donnerstag bei einem Pressegespräch. Die Verhandlungen darüber mit der Energie Baden-Württemberg (EnBW) würden aber wohl wie die um das Hochspannungs-Stromnetz und Hochdruck-Gasnetz vor Gericht landen. „Ein Rechtsstreit vergeudet Zeit und ist für die Energiewende kontraproduktiv“, appelliert Perc an die Kontrahenten, sich zu einigen.

Im Forum Energiewenden haben sich SPD-Ortsvereine, Experten und Nichtmitglieder in den letzten Monaten mit dem Thema befasst. „Energiewende heißt Wärmewende“, sagt Christa Widmaier-Berthold, „auch wenn das OB Fritz Kuhn etwas anders sieht“. Veraltete Heizungen, die zum Teil aus den 70er-Jahren stammten und mit (damals billigen Atom-) Strom betreiben werden, könnten umgestellt werden. Nahwärmekonzepte, bei denen sich einige Hauseigentümer oder größer Gruppen in einem Quartier zusammenfänden, rechneten sich innerhalb weniger Jahre, sagt Walter Trösch. „Nur wenn auch die Ökonomie stimmt wird investiert, das müssen die Stadtwerke den Bürgern vorrechnen“, fordert Trösch deutlich mehr Personal für das städtische Tochterunternehmen. „Die Stadtwerke würden gern mehr tun, wenn sie dürften und könnten“, sagt Trösch. „Den Stadtwerken muss die operative Umsetzung der Energiewende übertragen werden, die Zuständigkeiten innerhalb der Stadtverwaltung müssen sich ändern“, fordert Widmaier-Berthold eine neue Struktur. Zu viele Mitspieler behinderten sich gegenseitig.

Mit der grundsätzlich richtigen Entscheidung, ihr Kohleheizwerk in Gaisburg durch ein Gasheizwerk zu ersetzten zementiere die EnBW ihren Anspruch auf das Fernwärmenetz, kritisiert Martin Schmitt die Pläne. Die Versorgung solle dezentraler werden. Der Aufbau von bis zu 1000 Blockheizkraftwerke sei in Stuttgart möglich. Dazu brauche man aber Beratungspersonal.