Klaus Schmöller hält den Leitfaden in der Hand, den er von er Stadt bekommen hat. Darin findet er viele Vorschläge, wie er Strom und Heizungsenergie und damit Geld sparen kann. Foto: Cedric Rehman

Der Riedenberger Klaus Schmöller hat mitgemacht beim Projekt „Stadt mit Energieeffizienz“. Dabei haben Fachleute seinen Energieverbrauch untersucht und ihm Ratschläge gegeben, wie er weiter Strom- und Heizungskosten sparen kann. Einiges hat Schmöller umgesetzt, aber nicht alles.

Riedenberg - Der alten Gurke geht es wohl bald an den Kragen. Fast schon liebevoll spricht Klaus Schmöller von dem Kühlschrank, den er demnächst durch ein neues und energieeffizienteres Modell ersetzen will. 15 Jahre stand „die alte Gurke“ in der Küche der Riedenberger Familie. Doch die Fachleute der Stadt haben den Schmöllers den Tipp gegeben, sich von dem Kühlschrank zu verabschieden. Sie versprechen, dass sich ein Nachfolger, der auf dem modernsten Stand ist, innerhalb von rund zehn Jahren amortisieren würde. Pro Jahr könnte die Familie so 32 Euro sparen. Die Anschaffungskosten für das entsprechende Gerät lägen laut Experten bei 420 Euro, eine einfache Rechnung also.

Klaus Schmöller ist bereit zu dieser langfristigen Investition. Er hat sich im vergangenen Sommer bei dem Projekt Stadt mit Energieeffizienz (SEE) beteiligt. Unter anderem ging es dabei darum, anhand von Fragebögen den Energieverbrauch von Bürgern herauszufinden. Dann erarbeiteten Fachleute der Stadt Tipps, wie die Teilnehmer ihren Verbrauch reduzieren und damit auch Geld sparen können. Klaus Schmöller hat seinen Leitfaden für einen sparsameren Haushalt vor einiger Zeit erhalten. Der Riedenberger hat bereits begonnen, erste Ratschläge der Experten umzusetzen. Dabei steht er laut dem Ergebnis der Fachleute ohnehin gut da. So erzeugt sein Haushalt im Jahr insgesamt circa neun Tonnen des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid, das beim Energieverbrauch anfällt. Der durchschnittliche Energieverbrauch ist dagegen im Jahr für einen Kohlendioxidausstoß von knapp 13 Tonnen verantwortlich. „Sowohl bei Strom als auch Heizung sind wir sehr sparsam, ergab die Auswertung“, sagt Schmöller.

Das Auto öfter stehen lassen

Nur bei der Mobilität würde der Riedenberger mehr Energie verbrauchen als der Durchschnitt, heißt es in dem SEE-Leitfaden. Klaus Schmöller muss über diese Feststellung allerdings den Kopf schütteln. Die Schmöllers haben zwei Autos. Das größere würden sie kaum verwenden, mit dem sparsameren Modell fährt seine Frau dagegen zur Arbeit, erklärt Klaus Schmöller. „Da die Stadt für das kleinere Auto keine Berechnungsdaten besaß, hat sie einfach die Auswertung mit dem größeren Auto gemacht, das kaum gefahren wird. Deshalb verraten die Zahlen nicht wirklich etwas über unseren Verbrauch“, sagt Schmöller. Etwas lebensfremd fand er auch den entsprechenden Ratschlag des SEE-Leitfadens: Die Schmöllers sollten das Auto öfter stehen lassen und mit dem Rad fahren. „Der Arbeitsort meiner Frau ist nicht um die Ecke, und ihr Job beginnt früh. Das ist im Winter nicht zu machen“, sagt Klaus Schmöller.

Die übrigen Vorschläge der Stadt zum Strom- und Wärmesparen empfindet Klaus Schmöller dagegen als hilfreich. So hat er bereits für einige Hundert Euro die so genannte Heizkurve anpassen lassen. Dabei geht es um den Zusammenhang zwischen Außentemperatur und der Vorlauftemperatur des Wassers im Heizkörper. Außerdem wird die Heizung im Hause Schmöller nun öfter als bisher entlüftet.

Eine energetische Vollsanierung seines Hauses, wie von den SEE-Experten vorgeschlagen, lehnt Klaus Schmöller aber ab. „Die würde 42 000 Euro kosten und sich erst in 25 Jahren amortisieren“, sagt der Riedenberger. Doch auch mit dem Nachjustieren im begrenzteren Rahmen hat Schmöller schon einiges erreicht. Im Internet könne er als Projektteilnehmer nachschauen, wie sein Energieverbrauch bewertet wird, wenn er dieses oder jenes umsetzt, sagt er. „Mit dem, was ich gemacht habe und noch machen will, bin ich auf jedem Fall im empfohlenen Bereich.“