Schon heute betreibt die EnBW die Stuttgarter Ladestationen für den Daimler-Carsharing-Dienst Car2go. An diese Erfahrungen will das Energieunternehmen anknüpfen, um sein Netz insgesamt auf die Elektromobilität vorzubereiten. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Wann kommt das E-Auto? Genau weiß das keiner. Doch ohne ein starkes Stromnetz kommt es nie. Die EnBW will dieses nun massiv ausbauen. Die Rechnung geht allerdings an die Verbraucher.

Stuttgart - Der Energiekonzern EnBW will in den nächsten acht Jahren bis zu einer halben Milliarde Euro investieren, um das Stromnetz an die Anforderungen der Elektromobilität anzupassen. „Wenn viele Elektroautos gleichzeitig geladen werden, entstehen an lokalen Standorten hohe Spitzenbelastungen“, sagte EnBW-Chef Frank Mastiaux unserer Zeitung. „Auf diese ist das Netz heute noch nicht ausgelegt.“

Der Stromverbrauch in Deutschland werde sich durch die E-Autos nur geringfügig erhöhen. Selbst wenn eine Million E-Fahrzeuge auf der Straße sind – und damit 20-mal so viele wie heute –, werde der Bedarf nur um ein halbes Prozent steigen. Allerdings werden viele E-Autos gleichzeitig geladen – und das vor allem nachts, wenn Strom aus Sonnenenergie nicht unmittelbar verfügbar ist. Man befasse sich deshalb „sehr grundsätzlich mit dem Thema Speicher, um Produktion und Verbrauch von Strom zeitlich zu entkoppeln“, so Mastiaux. Schon jetzt betreiben EnBW und Bosch dazu ein Pilotprojekt.

Für die Ladestationen gibt es staatliche Zuschüsse

Die Kosten für den Netzausbau werden über staatlich festgelegte Netzentgelte, die Teil des Strompreises sind, an die Stromverbraucher weitergegeben. Bis 2020 will die EnBW außerdem bundesweit rund 1000 Ladesäulen aufgebaut haben und dafür rund 20 Millionen Euro investieren. Diese Mittel werden nicht über Netzentgelte aufgebracht, allerdings nimmt das Unternehmen dafür Zuschüsse von Bund und Land von insgesamt 10,4 Millionen Euro in Anspruch.